Frau sitzt auf blauem Sofa vor grauer Wand und Pflanzen

Stimmungs­schwankungen bei PMS: Erklärung, Behandlung & Tipps

Schlechte Stimmung bei PMS ist DAS Paradebeispiel wenn es um den weiblichen Zyklus geht. Aber warum kommt es überhaupt dazu? Die Schwankungen der Hormone, lösen eine Reihe von Prozessen aus, die unter anderem auch die Stimmung betreffen. Was genau im Körper passiert und was du dagegen tun kannst, findest du in diesem Artikel.

Stimmungs­schwankungen bei PMS

Stimmungsschwankungen bedingt durch PMS können sehr unterschiedlich sein. Insgesamt kommt es jedoch zu einer Verschlechterung des mentalen Wohlbefindens. Viele Frauen berichten von tiefer Traurigkeit während der zweiten Zyklushälfte oder machen sich deutlich mehr Sorgen. Andere hingegen werden eher gereizt und reagieren schnell aggressiv. Dann besteht (im wohl schlimmsten Fall) immer noch die Möglichkeit auf eine Mischung aus allem. 

Dass es sich um Stimmungsschwankungen aufgrund von PMS handelt, müssen die Veränderungen ungefähr bis zu zwei Wochen vor der Menstruation einsetzen und mit dem Anfang der Monatsblutung wieder abklingen. Während dieser Zeit können sich die Beschwerden steigern. 

Frau sitzt vor großem Fenster

Hormone und Stimmung 

Unsere Stimmung wird grundlegend von Hormonen gesteuert. Wichtigster Spieler dabei ist Serotonin, auch Glückshormon genannt. Serotonin wirkt im Gehirn als Stimmungsmacher und im Darm für Darmbewegung. Kein Wunder, dass schlechte Stimmung auch auf den Magen schlägt.

Östrogen ist an der Bildung von Serotonin mitbeteiligt. Kommt es also während der zweiten Zyklushälfte (PMS Zeit)  zu einem starken Abfall des Östrogenspiegels, kann auch der Serotoninwert sinken. Das wiederum löst Stimmungsschwankungen, Traurigkeit, Gereiztheit oder Angstzustände aus. 

Person liegt auf Bett neben Hund bei den Füßen

Stimmungs­schwankungen bei PMS lindern

Es wirkt oft unausweichlich, aber was vor allem wichtig ist bei PMS bedingten Stimmungsschwankungen: Nicht verzweifeln. Es gibt für jede Lage eine passende Lösung. 🙂

Tagebuch führenZyklus überwachen und auf Veränderungen vorbereitet sein 
L-TryptophanAminosäure zur Unterstützung der Serotoninproduktion
B-VitamineHormontätigkeit regulieren und Nervensystem unterstützen
MönchspfefferHormonelles Gleichgewicht herstellen
Medikamente (Hormone, SSRI)Sehr starke Symptome behandeln (unter ärztlicher Leitung!)
EntspannungStress reduzieren und PMS mildern
VerhaltenstherapieNegative Denk- und Verhaltensmuster ändern

Tagebuch führen 

Um besser auf die Situation vorbereitet zu sein, kann es helfen Tagebuch zuführen bzw. deinen Zyklus zu tracken. Dafür gibt es auch hilfreiche Apps, die dir anzeigen wann deine nächste Periode voraussichtlich kommt. So kannst du bei Veränderungen deiner Stimmung in den Kalender schauen, um zumindest herauszufinden ob es auf deinen Zyklus zurückzuführen ist. 

Wenn du dir deine Beschwerden oder Auffälligkeiten notierst, erkennst du vielleicht ein Muster. So bist du nach gewisser Zeit vorbereitet auf das was kommen kann und das Loch in das du fällst ist nicht mehr ganz so tief. 

Heilpflanzen und Mikronährstoffe

Es gibt aber auch bestimmte Pflanzenextrakte und Mikronährstoffe, die deine Stimmung verbessern können. L-Tryptophan ist eine natürliche Aminosäure, die neben Östrogen bei der Bildung von Serotonin mitverantwortlich ist. 

Daneben können B-Vitamine dein Nervensystem unterstützen und die Hormontätigkeit regulieren. Ist dein Hormonhaushalt besser ausgeglichen, können starke Senkungen von Östrogen und somit auch dein Stimmungstief minimiert werden.

Auch Mönchspfeffer kann das hormonelle Gleichgewicht zwischen Östrogen und Progesteron wiederherstellen. Mönchspfeffer oder auch Agnus Castus gilt als wichtigste Heilpflanze in der Frauenmedizin.

Frau schüttet Tee in eine Tasse auf dem Sofa

Medizin & Verhaltenstherapie

Sind deine Stimmungsschwankungen so stark, dass sie deinen Alltag sehr belasten oder du dich sogar depressiv fühlst, dann zögere nicht dir medizinischen Rat einzuholen. Werden durch hormonelle Schwankungen starke psychische Belastungen ausgelöst, spricht die Wissenschaft mittlerweile von PMDS, prämenstruelle Dysphorische Störung

PMDS wurde vor einigen Jahren als “richtige Krankheit” eingestuft. So muss auch ein Arzt oder Ärztin entscheiden, ob es zu einer medikamentösen Behandlung mit Hormonpräparaten oder Selektiven Serotonin-Wiederaufnahmehemmer (SSRI, Selective Serotonin Reuptake Inhibitor) kommt.

EIn weiterer Aspekt, der oft in Vergessenheit gerät bei möglichen Behandlung ist die Stressreduktion. Stress ist nicht nur mental anstrengend, sondern hat auch große körperliche Auswirkungen. So kann auch die Stärke von PMS Symptomen durch Stress gesteigert werden. 

Versuche deshalb aktiv Entspannungsphasen in deinen Alltag zu integrieren. Meditieren, Yoga, Buch lesen oder ein Entspannungspodcast können dabei helfen. Vielleicht ist ja auch eine Verhaltenstherapie das richtige für dich. Durch psychologische Anleitung werden bestimmte Verhaltensmuster aktiv geändert, um gestärkt und mit positiver Einstellung zu leben. 

Weitere Behandlungsmöglichkeiten von PMS findest du in den folgenden Beiträgen: 

Dein Weg zu mehr Wohlbefinden