Frauen als Risikogruppe für Eisenmangel: Ursachen, Symptome & Werte
Kalte Füße und Kopfschmerzen? Nein, das muss als Frau nicht normal sein. Einer der möglichen Auslöser für solche Symptome kann Eisenmangel sein. Denn es gibt unterschiedliche Gründe, warum besonders Frauen von einem Mangel an Eisen betroffen sein können.
Was ist & wie entsteht Eisenmangel?
Grundsätzlich besteht ein Eisenmangel wenn der Bedarf und die langfristige Zufuhr an dem Spurenelement nicht ausgeglichen sind. Ist die Eisenaufnahme über einen längeren Zeitraum niedriger als der Verbrauch, muss der Organismus seine bestehenden Reserven nach und nach entleeren, was zu Mangelerscheinungen führt.
Dieser Zustand kann aus folgenden Situationen entstehen:
- Eisenzufuhr ist zu niedrig: Ernährung, Verdauung
- Eisenbedarf ist erhöht: Wachstum, Schwangerschaft, Sport
- regelmäßiger/anhaltender Blutverlust: Regelblutung, Blutspenden, innere Blutungen
Von mehreren dieser möglichen Ursachen können besonders bzw. ausschließlich Frauen betroffen sein, weshalb sie in bestimmten Lebensphasen zu den Risikogruppen für Eisenmangel zählen.
Ursachen für Eisenmangel bei Frauen
Frauen gelten in bestimmten Lebensphasen als besonders anfällig für einen Eisenmangel. Warum ist das so? Diese Ursachen können zugrunde liegen:
Starke Periode
Im gebärfähigen Alter sind Frauen in gesundem Zustand von monatlichen Regelblutungen betroffen. Mit diesem Blut verliert der Körper somit auch regelmäßig und circa bis zum 50. Lebensjahr Eisen. Bei normaler Stärke sind es zwischen 2,5-40 mg Eisen im Monat, die durch eine ausgewogene Ernährung und der Tageszufuhr von 15 mg Eisen pro Tag, in den meisten Fällen wieder aufgenommen werden können.
Fällt die Periode jedoch stärker oder langanhaltender aus (7 Tage), steigt somit das Risiko einen Eisenmangel zu bilden. Den Verlust von bis zu 100 mg Eisen allein über die Ernährung zu decken, ist kaum möglich. In diesen Fällen gilt es besonders, seinen Eisenspiegel im Blick zu behalten.
Schwangerschaft
Während der Schwangerschaft steigt der Eisenbedarf auf das Doppelte an. Zur Bildung der Plazenta und der Versorgung des heranwachsenden Babys werden neben vielen anderen Nährstoffen täglich 30 mg Eisen benötigt.
Um bereits gesund in die Schwangerschaft zu starten, ist es daher ratsam, schon bei Kinderwunsch seinen Eisenspiegel über den Ferritinwert zu messen. Dieser gibt Auskunft darüber, wie gut die Eisenspeicher im Körper gefüllt sind.
Stillzeit
Auch nach der Geburt bleibt der Eisenbedarf höher. Einerseits durch den Blutverlust während der Geburt, aber auch durch das Stillen des Kindes werden Mineralstoffe, wie Eisen, dem Körper der Mutter entzogen bzw. weitergegeben. Während dieser Zeit sollte auf eine durchschnittliche Aufnahme von 20 mg Eisen pro Tag geachtet werden.
Sport
Was nicht nur Frauen betrifft, aber diese zusätzlich zu bereits bestehendem Eisenverlust ‘belastet’, ist intensiver Sport. Durch den gesteigerten Energie- und Sauerstoffbedarf, verbraucht der Körper mehr Eisen als im Ruhezustand. Eine gewisse Menge geht zusätzlich über Urin und Schweiß verloren.
Ernährung
Da Eisen nicht vom Körper selbst produziert werden kann, sondern in der Regel mit dem Essen aufgenommen wird, spielt die Ernährung eine wichtige Rolle bei der Eisenversorgung.
Obwohl es auch viele pflanzliche Eisenlieferanten gibt, wird tierisches Eisen besser vom menschlichen Körper verwertet. Dies führt dazu, dass vegetarische und vegane Ernährungsformen, die bei Frauen bisher noch weiter verbreitet sind als bei Männern, einen Eisenmangel begünstigen können.
Auch wenn eine gemüsereiche Küche sehr gesund ist, gibt es viele Stoffe in Pflanzen, die eine Eisenaufnahme hemmen. Genauere Informationen hierzu findest du in unserem Beitrag zur Ernährung bei Eisenmangel.
Eisenmangel Symptome bei Frauen
So schleichend und prozesshaft wie Eisenmangel entsteht, bilden und verstärken sich auch die einhergehenden Symptome. Viele davon sind sehr unspezifisch und können nicht eindeutig einem Eisenmangel zugeschrieben werden. Andere hingegen sind klare Zeichen für Eisenmangel:
reduzierte Leistungsfähigkeit (eher unspezifisch):
- Erschöpfung, Müdigkeit, Schlafstörungen
- Konzentrationsschwierigkeiten, Kopfschmerzen
- Innere Unruhe, Stimmungsschwankungen
physische Verschlechterung (spezifisch für Eisenmangel):
- Haarausfall, brüchige Nägel
- Blasse Haut, rissige Mundwinkel
- Infektanfällig, sensibles Kälteempfinden
- Herzklopfen, erhöhter Puls
Krankheitsbilder (bei weit fortgeschrittenem Eisenmangel):
- Restless Legs Syndrom: Schmerzen in den Beinen in Ruhepositionen
- Fatigue: intensive Erschöpfung
- Kurzatmigkeit, Atemnot: die den Herzmuskel belasten
Eisenbedarf von Frauen: TABELLE
Wie bereits die Ursachen für Eisenmangel bei Frauen zeigen, ändert sich der Bedarf an dem Mineralstoff im Laufe des Lebens. Je nach Alter und Lebensphase steigt oder sinkt der Eisenbedarf.
Alter; Lebensphase | Eisenbedarf/Tag |
---|---|
Mädchen bis ca. 12 J. (vor Einsetzen der Regelblutung) | 10 mg |
Frauen bis ca. 50 J. (bis zur Menopause) | 15 mg |
Schwangere | 30 mg |
Stillende | 20 mg |
Frauen ab 50 J. (nach der Menopause) | 10 mg |
Eisenstatus messen – Eisenmangel vorbeugen
Ein niedriger Ferritinwert (Eisenspeicher) kann durch die monatliche Regelblutung immer weiter sinken und weiters den Hämoglobin- und Transferrinwert reduzieren. Im schlimmsten Fall führt dies zur Blutarmut (Eisenmangelanämie).
Obwohl man von Eisenmangel spricht, werden bei der Diagnose andere Werte gemessen. Das liegt daran, dass Eisen im Körper unter verschiedenen Namen zu finden ist:
Speichereisen: Eisen wird im Körper als FERRITIN gespeichert
Eisentransport: Für den Transport im Blut wird es als TRANSFERRIN umgebaut.
Eisen in roten Blutkörperchen: Hämoglobin
Eisen im Muskel: Myoglobin
Wie in vielen Fällen gilt auch bei der Eisenmangel Diagnose: Je früher desto besser. Wer einen niedrigen Ferritinwert bereits in seiner frühen Form ‘entdeckt’, kann bereits mit einfachen Mitteln dagegen wirken und schwere Symptome und Folgen vorbeugen.
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Was tun gegen Eisenmangel?
Wurde bei dir ein Eisenmangel diagnostiziert, hast du bereits einen großen Schritt deiner Behandlung getan: Du kennst nun die Ursache für deine Beschwerden und kannst dich gezielt auf die Linderung konzentrieren.
Grundsätzlich gilt: Je nach Schwere des diagnostizierten Eisenmangels, können eine angepasste Ernährung oder die Supplementierung mit Hilfe von hochwertigen Präparaten als Behandlung dienen.
Was es bei der eisenreichen Ernährung aber auch bei der Dosierung von Eisensupplementen zu beachten gilt, kannst du im dazu passenden Artikel nachlesen.