Durchfall bei Reizdarm: Ursachen und Behandlungsoptionen

Das Reizdarmsyndrom (RDS) ist eine weit verbreitete funktionelle Darmstörung, die etwa 11-15% der globalen Bevölkerung betrifft. Durchfall ist eines der häufigsten Symptome, das bei RDS auftritt, und stellt für viele Betroffene eine erhebliche Beeinträchtigung ihrer Lebensqualität dar. Statistiken zeigen, dass ein signifikanter Anteil der RDS-Patienten regelmäßig unter Durchfall leidet, was die Notwendigkeit einer gezielten Betrachtung und Behandlung dieses Symptoms unterstreicht.

Verständnis von Durchfall beim Reizdarmsyndrom

Durchfall im Kontext von RDS ist durch häufige, wässrige Stuhlgänge charakterisiert, die oft plötzlich und dringend auftreten. Im Gegensatz zu Durchfall, der durch Infektionen oder Lebensmittelvergiftungen verursacht wird, ist RDS-bedingter Durchfall meist nicht mit Fieber oder Blut im Stuhl verbunden. Es ist wichtig, die Unterschiede zu erkennen, um eine angemessene Behandlung sicherzustellen.

Ursachen von Durchfall bei Reizdarm

Die genauen Ursachen von Durchfall bei RDS sind vielfältig und umfassen

  • eine gestörte Darmmotilität
  • eine Überempfindlichkeit des Darms
  • Einflüsse des Mikrobioms (Darmflora, SIBO)
  • Störungen der Darm-Hirn-Achse 

Auslöser können bestimmte Lebensmittel, Stress oder hormonelle Veränderungen sein. 

Ein Ungleichgewicht der Darmflora spielt ebenfalls eine wesentliche Rolle bei der Entstehung von Durchfallsymptomen. Dieses Ungleichgewicht spiegelt sich auch in bestimmten Enzymen im Körper wieder. So können erhöhte Histamin- und Serotoninwerte Durchfall bei Reizdarm weiter verstärken. 

Auch eine Fehlbesiedlung des Dünndarms mit Dickdarmbakterien (SIBO), kann die Ursache von Durchfall bei Reizdarm sein. Um SIBO festzustellen, wird in der Regel ein Atemtest durchgeführt.

Diagnose von RDS mit vorwiegend Durchfall (RDS-D)

Die Diagnose von RDS-D basiert auf den Rom-IV-Kriterien, die wiederkehrende Bauchschmerzen und Veränderungen der Stuhlkonsistenz und -frequenz über einen Zeitraum von mindestens drei Monaten beinhalten. Ärzte können Tests durchführen, um andere Erkrankungen auszuschließen, da es keinen spezifischen Test für RDS gibt.

Die Rom-IV-Kriterien sind ein Satz diagnostischer Leitlinien, um funktionelle Magen-Darm-Erkrankungen, einschließlich des Reizdarmsyndroms (RDS), zu klassifizieren und zu diagnostizieren. Diese Kriterien basieren auf spezifischen Symptomen und deren Dauer und dienen dazu, Ärzten eine strukturierte Richtlinie für die Diagnose von RDS zu bieten.

Für die Diagnose eines Reizdarmsyndroms nach den Rom-IV-Kriterien müssen Patient:innen wiederkehrende Bauchschmerzen an mindestens einem Tag pro Woche in den letzten drei Monaten erlebt haben, verbunden mit zwei oder mehr der folgenden Kriterien: eine Veränderung in der Stuhlfrequenz, eine Veränderung in der Form (Aussehen) des Stuhls oder eine Verbesserung der Bauchschmerzen nach dem Stuhlgang. Diese Symptome sollten mindestens sechs Monate vor der Diagnose begonnen haben.

Behandlungsoptionen für Durchfall bei Reizdarm

Die Behandlung von RDS-Durchfall kann Antidiarrhoika, die Anpassung der Ernährung sowie die Einnahme von Probiotika und Präbiotika umfassen. Eine FODMAP-arme Diät hat sich als besonders effektiv erwiesen. Darüber hinaus können lösliche Ballaststoffe helfen, die Konsistenz des Stuhls zu verbessern.

Lebensstil und Hausmittel gegen RDS-Durchfall

Lebensstilanpassungen, wie die Reduzierung von Koffein und fettreichen Lebensmitteln, können Durchfallsymptome minimieren. Hausmittel, wie Pfefferminzöl oder Ingwertee, können ebenfalls Linderung bringen. Gleichzeitig kann regelmäßige, moderate Bewegung Stress reduzieren und so Symptome wie Durchfall lindern. Wichtig ist, dass jeder Betroffene herausfindet, was persönlich am besten hilft.

Psychologische Unterstützung und Stressmanagement

Da Stress die Symptome von RDS verschlimmern kann, sind psychologische Unterstützung und Stressmanagement essenziell. Entspannungstechniken, kognitive Verhaltenstherapie oder Yoga können dazu beitragen, die Lebensqualität zu verbessern und den Umgang mit dem Syndrom zu erleichtern.

Mann sitzt bei Therapeut, der in ein Notizbuch schreibt

Neue und zukünftige Ansätze in der Behandlung

Forschungen zu RDS und insbesondere zu RDS-Durchfall sind im Gange, wobei neue Therapieansätze wie mikrobielle Transplantationen oder individualisierte Diäten auf Basis des Mikrobioms erforscht werden. Diese Entwicklungen könnten zukünftig neue Hoffnung für Betroffene bieten.

Fazit

Durchfall bei RDS ist eine Herausforderung, doch es gibt viele Wege, die Symptome zu managen und die Lebensqualität zu verbessern. Eine Kombination aus medizinischer Behandlung, Ernährungsumstellung, Lebensstil-Anpassungen und psychologischer Unterstützung kann effektiv sein bei Reizdarm Durchfall. Betroffene sollten ermutigt werden, aktiv an der Behandlung und dem Management ihres Zustands zu arbeiten und professionelle Hilfe in Anspruch zu nehmen. 

In unserem nächsten Artikel erfährst du, wie du Reizdarm am besten behandeln kannst.

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