Frau hält ihren Bauch vor Schmerzen und krümmt sich nach vorne

Reizdarm und Blähungen: Ursachen und natürliche Heilmittel

Das Reizdarmsyndrom (RDS) ist eine der häufigsten funktionellen Magen-Darm-Erkrankungen, die eine Vielzahl von Symptomen verursachen kann, unter anderem auch Blähungen. Diese können nicht nur unangenehm, sondern auch schmerzhaft sein und erheblich zur Beeinträchtigung der Lebensqualität beitragen.

Ursachen von Blähungen bei Reizdarm

Die möglichen Auslöser für Blähungen bei Reizdarm sind folgende: 

  • gestörte Darmperistaltik
  • Dysbiose
  • Histaminüberschuss

Gestörte Darmperistaltik (Darmbewegung)

Bei RDS-Patienten bilden sich Gase im Darm oft im Übermaß, was auf gestörte Darmbewegungen und eine ineffiziente Nahrungsverwertung zurückzuführen ist. Diese gestörte Darmperistaltik, also die Bewegung der Darmmuskulatur, die den Darminhalt voranschiebt, kann dazu führen, dass Stuhl entweder zu schnell oder zu langsam ausgeschieden wird. Im letzteren Fall entstehen ein aufgeblähter Bauch und Blähungen

Zudem können die durch die Gasbildung entstandenen Blasen die Darmwand dehnen und krampfartige Bauchschmerzen verursachen.

Mikrobielle Dysbiose (Darmflora aus dem Gleichgewicht)

Damit zusammenhängend kann eine Dysbiose, also ein Ungleichgewicht der Darmflora, Blähungen auslösen oder verstärken. Das Gleichgewicht zwischen nützlichen und schädlichen Mikroorganismen im Darm ist entscheidend für eine gesunde Verdauung und Immunfunktion. Wenn dieses Gleichgewicht gestört ist, kann es zu verschiedenen Verdauungsbeschwerden kommen, einschließlich Blähungen.

Die Dysbiose bei RDS kann auf verschiedene Weise Blähungen verursachen:

  1. Erhöhte Gasproduktion: Bestimmte Arten von Bakterien produzieren als Nebenprodukt ihrer Stoffwechselaktivität Gase. Eine Verschiebung im Gleichgewicht der Darmflora kann dazu führen, dass gasproduzierende Bakterien überhandnehmen, was zu einer Zunahme von Blähungen führt.
  2. Veränderte Darmbewegungen: Die Darmflora spielt eine Rolle bei der Regulierung der Darmmotilität. Eine Dysbiose kann die Bewegungen des Darms beeinträchtigen, wodurch die Gasentweichung erschwert wird und Blähungen entstehen.
  3. Beeinträchtigte Verdauung: Nützliche Darmbakterien helfen bei der Verdauung von Nahrungsbestandteilen, die der menschliche Körper nicht selbstständig abbauen kann. Eine Dysbiose kann zu einer ineffizienten Verdauung führen, was die Gasbildung weiter fördert.

Histaminüberschuss 

Forschungsergebnisse deuten darauf hin, dass ein Übermaß an Histamin negative Auswirkungen auf die Entstehung und den Verlauf des Reizdarmsyndroms (RDS) haben kann. Histamin, ein biogenes Amin, das im Körper während des Proteinabbaus gebildet wird, spielt eine entscheidende Rolle für Zellprozesse wie Wachstum, Differenzierung und Blutbildung. Es trägt zudem zu Immunreaktionen bei, die mit Allergien und Entzündungen in Verbindung stehen, und beeinflusst die Darmmotilität sowie die Durchlässigkeit der Darmschleimhaut.

Eine erhöhte Histaminkonzentration im Darm kann verstärkte Entzündungsreaktionen auslösen. Dies äußert sich bei RDS-Betroffenen unter anderem oft in Form von Blähungen. Die Gründe für hohe Histaminwerte können vielfältig sein, darunter ein bakterielles Ungleichgewicht im Darm (Dysbiose), Stress, eine histaminreiche Ernährung oder ein reduzierter Histaminabbau aufgrund eines Mangels an dem Enzym Diaminoxidase (DAO).

Frau schüttet Tee in eine Tasse auf dem Sofa

Natürliche Heilmittel gegen Blähungen

Experten empfehlen bei Blähungen und Völlegefühl den Einsatz bestimmter Heilpflanzen, die sich durch ihre krampflösenden und gasreduzierenden Eigenschaften auszeichnen. Zu den typischen Heilpflanzen gehören:

  • Pfefferminze: Bekannt für ihre krampflösende Wirkung, kann Pfefferminze bei der Linderung von Bauchschmerzen und Blähungen helfen.
  • Anis, Fenchel und Kümmel: Diese Kräuter werden oft zusammen in Teemischungen verwendet, um die Gasbildung zu reduzieren und die Verdauung zu fördern.
  • Artischocke: Unterstützt die Leberfunktion und fördert die Gallenproduktion, was wiederum die Verdauung und Nährstoffaufnahme verbessern kann.
  • Myrrhe und Melisse: Beide Kräuter wirken beruhigend auf den Verdauungstrakt und können helfen, Spannungen und Krämpfe zu lindern.

Diese Heilpflanzen können in verschiedenen Formen wie Dragees, Tropfen oder als Teeaufguss eingenommen werden. Die Wahl des Mittels und die Dosierung sollten jedoch individuell angepasst und bei Bedarf mit einem Experten abgestimmt werden.

Person meditiert im Hintergrund hinter zwei aufgerollten Yogamatten

Tipps zur Vorbeugung von Blähungen bei Reizdarm

Folgende Tipps gehören zur allgemeinen Behandlung von Reizdarm Symptomen und können so auch Blähungen reduzieren:

  • Ernährung anpassen: Die Reduzierung von schwer verdaulichen Lebensmitteln und die Einführung einer ballaststoffreichen Ernährung kann helfen, die Symptome zu lindern. FODMAP-Diät.
  • Regelmäßige Bewegung: Körperliche Aktivität fördert die Darmbewegung und kann helfen, Gasansammlungen zu vermindern.
  • Stressmanagement: Da Stress die Symptome des RDS verschlimmern kann, sind Entspannungstechniken und stressreduzierende Maßnahmen empfehlenswert.
  • Probiotika und Supplements: Anhand bestimmter Nahrungsergänzungsmittel kannst du deine Darmbakterien-Diversität und deine Darmschleimhaut neu aufbauen und so allgemein dein Wohlbefinden bei Reizdarm steigern
Frau hält sich Bauch vor Schmerzen wegen Reizdarm

Fazit

Blähungen und Völlegefühl sind häufige Beschwerden bei Reizdarm, die jedoch mit der richtigen Herangehensweise effektiv behandelt werden können. Die Kombination aus einer angepassten Ernährung, regelmäßiger Bewegung, Stressmanagement und dem Einsatz von Heilpflanzen und Probiotika kann eine deutliche Verbesserung der Symptome und somit der Lebensqualität bewirken.

Dein Weg zu mehr Wohlbefinden