Person schüttet Pillen aus Tiegel in die Hand

Wann, wie viel, wie lange Probiotika einnehmen, um die Wirkung zu verbessern

Mit Probiotika kannst du deine Darmflora ins Gleichgewicht bringen und deine Verdauung unterstützen. Wer beim Einnehmen der Kapseln auf den Zeitpunkt, die Dauer und besonders die Qualität achtet, kann die Wirkung sogar noch verbessern. 

Probiotika richtig einnehmen: Im Überblick 

DosDon’ts
Einnahmeauf nüchternen Magennach einer Mahlzeit
Dosierung> 8 Bakterienstämme< 5 Bakterienstämme
Dauermin. 4-12 Wochen< 4 Wochen
Rhythmustäglichunregelmäßig
Zusatzempfehlunggesunde Ernährung
viel Bewegung
wenig Stress
Alkohol
Zucker
gepökeltes Fleisch

kiweno Tipps: Video zur richtigen Einnahme von Probiotika

Probiotika wann einnehmen?

Damit so viele Bakterien wie möglich im Darm ankommen, sollten Probiotika idealerweise am Morgen auf leeren Magen eingenommen werden. Dann können sie innerhalb einer halben Stunde den Darm erreichen und die Kontaktzeit mit der “gefährlichen” Magensäure bleibt sehr kurz. 

Anschließend solltest du 30 Minuten auf Essen und zumal heiße Lebensmittel verzichten, da die Bakterien sehr hitzeempfindlich sind. 

Wer diese Einnahme nicht gut verträgt, kann Probiotika auch vor oder während einer Mahlzeit einnehmen, die jedoch nicht fett- oder eiweißreich sein sollte. Fett und Eiweiß führen zu starker Ausschüttung von Magensäure und Verdauungsenzymen, wodurch die Anzahl an eingenommenen Bakterien reduziert werden kann.

Die Einnahme nach dem Essen gilt es zu vermeiden. Die Verdauung ist dann im vollen Gange und auch Probiotika werden von der Magensäure angegriffen. 

Probiotika Dosierempfehlung

Da weder das Bundesamt für Verbraucherschutz und Lebensmittelsicherheit eine klare Dosierungsempfehlung festgelegt hat, noch wissenschaftliche Einigkeit darüber herrscht, vertrauen wir an dieser Stelle unserer medizinischen Leitung Dr. Roland Fuschelberger.

“Mehr heißt nicht immer besser. Zu hohe Dosierungen von Probiotika können zu Fehlbesiedlungen im Darm führen und mögliche Beschwerden verschlimmern. Viel wichtiger ist die richtige Zusammensetzung der Bakterienstämme.”

Roland Fuschelberger, Facharzt für Innere Medizin
Roland Fuschelberger, Arzt

Bei der Wahl deines Probiotikums solltest du also darauf achten, dass mindestens 5, besser noch über 8 verschiedene Stämme enthalten sind. Durch diese Vielfalt ist auch die Bandbreite der Wirkung größer. 

Was sind KBE? 

Wenn es um die Menge von Bakterien geht, ist oft die Rede von koloniebildenden Einheiten, kurz KBE. Damit werden ein oder mehrere vermehrungsfähige Mikroorganismen bezeichnet. 

Da man einzelne Bakterien nicht mit bloßem Auge erkennt, werden im Labor mit bestimmten Verfahren ‘Anhäufungen’ (Kolonien) provoziert.  Diese können dann gezählt und für größere Mengen hochgerechnet werden. 

Dauer der Einnahme von Probiotika

Auch zur Einnahmedauer gibt es viele verschiedene Studien, die zu unterschiedlichen Ergebnissen geführt haben. Grundsätzlich sollte sich die Dauer an den persönlichen Beschwerden und dem eigenen Wohlbefinden orientieren. 

Im Durchschnitt werden Probiotika zwischen 4 und 12 Wochen eingenommen. Werden die guten Bakterien im Rahmen einer Antibiotikakur von einer Woche eingenommen, sollten sie mindestens 3 Wochen eingenommen werden. 

Wer einen Reizdarm mit Probiotika therapieren möchte, ist mit 8 Wochen gut bedient. 

Wichtig dabei ist jedoch die regelmäßige und tägliche Einnahme. Bleibt die  Zufuhr aus, werden probiotische Bakterien durch pathogene Keime (z.B. Krankheitserreger) schnell wieder verdrängt.

Frau steht lächelnd in Küche und hält einen Apfel in der Hand

Störfaktoren beim Einnehmen von Probiotika

Um eine möglichst starke Wirkung der Probiotika zu erzielen, kann es hilfreich sein, bestimmte Störfaktoren aus dem Speise- und Genussplan zu streichen oder zumindest zu minimieren. 

Diese Faktoren verschlechtern die Wirkung von Probiotika

  • Alkohol 
  • gepökeltes Fleisch und Wurst
  • Zucker
  • Stress

Auch ohne Probiotika sind diese Aspekte langfristig ungesund und können das persönliche Wohlbefinden stark beeinträchtigen. Zusätzlich sollten Probiotika auch nur ein Baustein sein für eine bessere Verdauung und einen gesunden Darm. Daher empfehlen wir zusätzlich auf eine ausgewogene Ernährung, ausreichend Bewegung und ein gutes Stressmanagement zu achten. Dein Darm wird es dir mit neuer Vitalität und Energie im Alltag danken. 

Mögliche Nebenwirkungen

Insgesamt sind wenige Nebenwirkungen von Probiotika bekannt. Natürlich hängen sowohl Wirksamkeit als auch Verträglichkeit eng mit der individuellen “Ausgangsgesundheit” zusammen. Bei starken chronischen Erkrankungen, sollte eine Probiotika Einnahme immer erst nach ärztlicher Absprache stattfinden. 

Kommt es anfangs einer Probiotikakur zu Symptomen wie Blähungen, Durchfall oder Verstopfung, kann das auch eine Erstverschlimmerung bedeuten. Im Prinzip ein gutes Zeichen, denn das bedeutet, dass die Probiotika im Darm ankommen und bereits aufräumen. 

Stoffwechselprozesse werden angeregt und Abbauprodukte, die den Körper belasten, können zu Problemen führen. Sind diese nach spätestens 2 Wochen abgebaut, sollte sich anschließend eine Besserung einstellen.  

Blick von oben auf Tiegel mit Kapseln und Glas Wasser mit Zitrone

Gute Qualität = Bessere Wirkung

Wie bei vielen anderen Dingen auch, lohnt es sich, bei Probiotika auf eine hochwertige Qualität zu achten. So kannst du bereits beim Kauf die Wirkung deiner Supplements steuern. 

Worauf es bei der Auswahl an Probiotika ankommt, kannst du im nächsten Artikel nachlesen: 

Wann sind Probiotika sinnvoll?
Probiotika kaufen
Probiotika einnehmen
Probiotika Erfahrungsbericht
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