Mann sitzt bei Therapeut, der in ein Notizbuch schreibt

Reizdarm Test: Dein Weg zur Diagnose

Das Reizdarmsyndrom (RDS) ist eine weit verbreitete funktionelle Darmstörung, die viele Menschen betrifft, aber oft schwer zu diagnostizieren ist. Wenn du Symptome wie unerklärliche Bauchschmerzen, Blähungen, Veränderungen im Stuhlgang oder ein Gefühl der unvollständigen Darmentleerung erlebst, könnte ein ‘Reizdarm Test’ Klarheit schaffen. In diesem Artikel erfährst du, welche Tests bei der Reizdarm Diagnose vorgenommen werden, um endlich Antworten auf deine Beschwerden zu finden.

Verstehen, was Reizdarm ist

Reizdarm ist eine funktionelle Gastrointestinalstörung, was bedeutet, dass die Symptome durch Probleme in der Funktion des Verdauungssystems verursacht werden, ohne dass eine sichtbare Erkrankung als Ursache festgestellt werden kann. Die Symptome können von leicht bis schwer reichen und die Lebensqualität erheblich beeinflussen.

Symptome, die auf Reizdarm hinweisen

Die typischen Symptome eines Reizdarms können umfassen:

  • Bauchschmerzen und Krämpfe
  • Veränderte Stuhlgewohnheiten (Durchfall, Verstopfung oder beides)
  • Blähungen und Gasbildung
  • Schleim im Stuhl
  • Gefühl der unvollständigen Darmentleerung

Gratis Reizdarm Selbsttest: Zur ersten Einschätzung

Um besser einschätzen zu können, ob ein Reizdarm Syndrom bei dir vorliegt und es sich lohnen könnte einen Labortest zu Hause oder in der Praxis zu machen, kannst du folgenden Selbsttest durchführen. Je mehr Fragen du mit „Ja“ beantworten kannst, desto wahrscheinlicher ist ein Reizdarmsyndrom.

Hinweis: Unser interaktiver „Reizdarm Selbsttest“ wurde medizinisch geprüft. Jedoch dient er ausschließlich deiner persönlichen Information und kann anhand einer Auswertung der typischen Symptome nur einen ersten Hinweis auf eine mögliche Erkrankung liefern. Auf keinen Fall ersetzt der “Reizdarm Selbsttest” eine fachärztliche Diagnose. Bei Beschwerden solltest du immer ärztlichen Rat suchen, um eine sichere Diagnose zu erhalten. Deine Daten werden weder über diesen Test hinaus gespeichert noch für weitere Zwecke verwendet.

Roland Fuschelberger, Arzt

„Diese Fragen stelle ich meinen Patient:innen bei der ersten Anamnese“

Dr. med. Roland Fuschelberger, Innere Medizin
  • 1. Bestehen auf den Bauch bezogene Beschwerden (z.B. Bauchschmerzen, Blähungen) länger als 3 Monate?

  • 2. Wird die Lebensqualität durch die Beschwerden beeinträchtig?

  • 3. Bist du dem weiblichen Geschlecht zugehörig?

  • 4. Treten die Beschwerden nur tagsüber auf?

  • 5. Bei Durchfall: Dieser tritt nicht in der Nacht auf und ist nicht blutig.

  • 6. Es besteht keine Gewichtsabnahme

  • 7. Es besteht kein Nachtschweiß, kein Fieber, kein allgemeines Krankheitsgefühl, die Leistungsfähigkeit ist unverändert

  • 8. Es hat in der Zeit vor den Beschwerden eine Antibiotikaeinnahme stattgefunden

  • 9. Es hat in der Zeit vor den Beschwerden einen Magen Darm Infekt gegeben

  • 10. Ändern sich die Beschwerden bei psychoemotionalen Stressfaktoren?

  • 11. Die Beschwerden werden nach dem Essen schlimmer bzw. treten erst nach dem Essen auf?

  • 12. Leidest du auch unter Stimmungsschwankungen und geringer psychischer Belastbarkeit?

  • 13. Es besteht eine Pollinose (Pollenallergie) bzw. Neigung zu Allergien?

  • 14. Hast du nach dem Essen öfter einen schnelleren Herzschlag?

  • 15. Bist du nach dem Essen oft müde? 

Rückenansicht einer Frau im Labor

Reizdarm Test: Der erste Schritt

Der erste Schritt, um herauszufinden, ob du an Reizdarm leidest, ist der Gang zum Arzt. Es gibt keinen einzelnen Test, der Reizdarm definitiv diagnostizieren kann, aber dein Arzt kann eine Kombination aus medizinischer Anamnese, körperlichen Untersuchungen und verschiedenen Tests nutzen, um andere Erkrankungen auszuschließen. Dazu gehören Bluttests, Stuhluntersuchungen und möglicherweise eine Darmspiegelung.

Tests bei Reizdarm
Wenn du die Diagnose Reizdarm bereits hast, gibt es Selbsttests, die bei der Behandlung weiterhelfen können. Der kiweno Reizdarm Test misst verschiedene Enzyme und Neurotransmitter, die bei 85% aller Reizdarm Patient:innen dysreguliert sind und Symptome verstärken. Eine gezielte Behandlung kann für schnelle Linderung sorgen.

Wie wird RDS diagnostiziert?

Die Diagnose eines Reizdarmsyndroms beginnt in der Regel mit einer ausführlichen Anamnese und einer körperlichen Untersuchung. Da es keinen spezifischen Test gibt, der RDS direkt nachweisen kann, zielen die Tests darauf ab, andere Erkrankungen auszuschließen, die ähnliche Symptome verursachen könnten. Dazu gehören:

  • Bluttests: Zum Ausschluss von Entzündungen oder Anämie.
  • Stuhluntersuchungen: Zum Ausschluss von Infektionen oder Entzündungen im Darm.
  • Atemtests: Zum Erkennen von Intoleranzen gegenüber bestimmten Zuckern wie Laktose oder Fructose.
  • Endoskopische Untersuchungen: Wie eine Koloskopie, um den Zustand des Dickdarms zu überprüfen und andere Erkrankungen auszuschließen (Darmspiegelung).

Vor der Diagnose eines Reizdarms, sollten folgende Erkrankungen möglichst ausgeschlossen werden:

  • Darmkrebserkrankungen (Kolon-/Rektumkarzinom)
  • chronisch-entzündliche Darmerkrankungen (Morbus Crohn, Colitis Ulcerosa)
  • Magen-Darm-Infektionen
  • Zöliakie & Glutenunverträglichkeit
  • Laktose-/Fruktose-/Sorbit-Unverträglichkeit
  • SIBO & Bakterielle Fehlbesiedlung des Darms
  • Erkrankungen der Bauchspeicheldrüse
  • Gallenwegserkrankungen
  • Schilddrüsenunter- oder -überfunktion
  • Endometriose
  • Eierstocktumore (Ovarial-Karzinom)

Reizdarm bei Frauen 
Da viele der Reizdarmsymptome auch bei gynäkologische Erkrankungen möglich sind, solltest du bei einem Verdacht als Frau unbedingt auch eine gynäkologische Untersuchung machen lassen. Mehr dazu

Was kannst du selbst tun?

Bevor du einen Arzt oder Ärztin aufsuchst, kannst du ein Symptomtagebuch führen. Notiere, was du isst, wie du dich fühlst und welche Symptome du erlebst. Dies kann helfen, Muster zu erkennen und die medizinische Diagnose zu erleichtern.

Behandlung: Lebensstiländerungen und Gesundheitswissen

Obwohl es keine Heilung für Reizdarm gibt, können Lebensstiländerungen und das Wissen, was einem gut tut, helfen, die Symptome zu kontrollieren. Dazu gehören Anpassungen der Ernährung, regelmäßige Bewegung, Stressmanagement und gegebenenfalls Medikamente. Viele Betroffene profitieren auch von einer FODMAP-armen Diät, die bestimmte Kohlenhydrate einschränkt, die Symptome verschlimmern können.

Fazit

Wenn du glaubst, dass du an einem Reizdarmsyndrom leiden könntest, ist es wichtig, dass du mit deinem Arzt oder deiner Ärztin sprichst und einen umfassenden Reizdarm Test durchführst. Obwohl die Diagnose herausfordernd sein kann, ist der erste Schritt zur Besserung, herauszufinden, was hinter deinen Symptomen steckt. Mit der richtigen Diagnose und einem angepassten Behandlungsplan kannst du deine Lebensqualität erheblich verbessern.

Denke daran, du bist nicht allein – viele Menschen leben mit RDS und finden Wege, ihre Symptome erfolgreich zu lindern.

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