Frau sitzt auf dem Sofa hält ihre Brille in der Hand und reibt sich die Augen

Stress, Vitaminmangel, Schnarchen: Ursachen für Schlafstörungen

Viele Menschen leiden an Schlafstörungen, doch die Ursachen werden nur selten erkannt und behandelt. Bevor man sich um die Symptombehandlung kümmert, ist es sinnvoll die Gründe für seine Schlafprobleme zu kennen. Die häufigsten Ursachen für Schlafstörungen, findest du in diesem Artikel.

Ursachen für Schlafstörungen im Überblick

Ursachen für SchlafproblemeAuslöser
StressArbeit,
Finanzen,
Beziehungen,
Veränderungen
VitaminmangelMagnesium,
Zink,
Tryptophan,
Vitamin B6
Organische UrsachenSchlafapnoe,
Erkrankungen,
Schmerzen,
Menopause
Psychische ErkrankungenDepressionen,
Angststörungen,
Schizophrenie
Mangelnde SchlafhygieneBlaulicht,
unregelmäßiger
Schlaf-Wach-Rhythmus
Genussmittel & MedikamenteAlkohol,
Nikotin,
Koffein,
Antidepressiva,
Beta-Blocker
Ursachen für Schlafprobleme

1. Stress

Stress und Schlafstörungen sind eng miteinander verbunden. Stress kann Schlafstörungen verursachen und umgekehrt können Schlafstörungen auch zu Stress führen.

Stress aktiviert das sympathische Nervensystem, das für den „Kampf oder Flucht“-Modus des Körpers verantwortlich ist. Dies führt dazu, dass der Körper mehr Adrenalin und Kortisol produziert, was die Herzfrequenz und den Blutdruck erhöht und es schwieriger macht, ruhig zu werden und einzuschlafen.

Eine schlechte Nachtruhe kann dazu führen, dass man am nächsten Tag müde und unkonzentriert ist, was wiederum zu Stress führt. Es kann ein Teufelskreis entstehen, bei dem Stress und Schlafstörungen einander verstärken und es schwierig wird, ihnen zu entkommen.

Typische Auslöser für Stress:

  • Arbeit

    Überforderung, Überstunden, Konkurrenzdruck, fehlende Kontrolle über den Arbeitsplatz oder unklare Rollen- und Verantwortungsbereiche können Stress auslösen.

  • Finanzen

    Geldsorgen, Überschuldung, Jobverlust oder finanzielle Unsicherheit können eine Quelle für Stress sein.

  • Beziehungen

    Konflikte in der Familie, bei Freunden oder im beruflichen Umfeld, sowie Trennungen oder Scheidungen können Stress auslösen.

  • Gesundheit

    Krankheit, Schmerzen oder chronische Gesundheitsprobleme können Stress verursachen.

  • Veränderungen

    Umzug, Karrierewechsel, Tod von Freunden oder Familienmitgliedern oder andere wichtige Lebensereignisse können Stress auslösen.

  • Ängste und Sorgen

    Angst vor der Zukunft, Ängste vor sozialen Situationen oder Phobien können zu Stress führen.

  • Perfektionismus

     Ein starkes Bedürfnis, alles perfekt zu machen, und das Gefühl, dass man nicht genug leistet, kann Stress verursachen.

2. Vitaminmangel

Fehlt es dem Körper an bestimmten Nährstoffen, kann dies zu Schlafstörungen führen, da die Produktion der Hormone, die für den Schlaf-Wach-Zyklus verantwortlich sind, gestört ist. 

Die wichtigsten Hormone für guten Schlaf sind Melatonin und die Vorstufe Serotonin.  

Melatonin ist ein Hormon, das im Körper produziert wird und die Schlafmuster beeinflusst. Es wird von einer kleinen Drüse im Gehirn, der Pinealdrüse, produziert. Die Produktion von Melatonin steigt normalerweise in den Abendstunden an, was den Körper dazu veranlasst, müde zu werden und einzuschlafen. Gestörte Melatoninproduktion kann zu Problemen beim Durchschlafen führen, was die Schlafqualität verschlechtert, weil kein Tiefschlaf erreicht werden kann.

Einige Mikronährstoffe sind wichtig für die Produktion von Melatonin und eine ausreichende Zufuhr dieser Nährstoffe kann die Melatoninproduktion fördern.

Die wichtigsten Mikronährstoffe sind L-Tryptophan, Vitamin B6, Magnesium und Zink. Daneben spielen auch Vitamin D und Folsäure eine wichtige Rolle. 

Auch Flüssigkeits- und Elektrolytmangel, so wie Überanstrengung, können Gründe für Schlafprobleme sein. 

Beine von Person in rosa Pyjama im Bett mit blauer Bettwäsche

3. Organische Ursachen 

Organische Ursachen für Schlafstörungen können körperliche oder medizinische Probleme sein, die den Schlaf beeinträchtigen.

  • Schlafapnoe: Eine Atemstörung, die zu kurzen Unterbrechungen des Atems während des Schlafs führt, was zu wiederholten Erwachen und einem unruhigen Schlaf führt.
  • Restless Legs Syndrom (RLS): Eine neurologische Störung, die ein starkes Bedürfnis verursacht, die Beine zu bewegen, was den Schlaf stört. Bei RLS sollte der Eisenstatus gemessen werden, da ein Eisenmangel eine typische Ursache sein kann. 
  • Schmerzen: Chronische Schmerzen oder Schmerzen aufgrund von Verletzungen oder Krankheiten können den Schlaf stören.
  • Erkrankungen: Der Leber, der Nieren oder des Magen-Darm-Trakts können Schlafprobleme hervorrufen.
  • Menopause und Zyklus: Die körperlichen und hormonellen Veränderungen, die während der Menopause oder des Monatszyklus auftreten, können zu Schlafstörungen führen.
  • Narkolepsie: Eine Schlafstörung, bei der der Betroffene plötzlich in einen tiefen Schlaf fällt, unabhängig davon, was er gerade tut.
  • Neurologische Störungen: Dazu gehören Erkrankungen wie Parkinson-Krankheit, Multiple Sklerose oder Zuckerkrankheit.
Mann am Laptop reibt sich augen

4. Psychische Erkrankungen 

Psychische Erkrankungen können zu Schlafstörungen führen, da sie Angst, Stress, Depressionen und andere emotionale Probleme verursachen können, die den Schlaf beeinträchtigen. 

Zu den häufigsten psychischen Erkrankungen (im Zusammenhang mit Schlafstörungen) zählen 

  1. Angststörungen: Angstzustände, Panikattacken und Phobien können den Schlaf beeinträchtigen, da die betroffene Person Angst vor dem Einschlafen oder Durchschlafen hat.
  2. Depressionen
  3. Posttraumatische Belastungsstörung (PTBS): PTBS kann Schlafstörungen verursachen, da die betroffene Person Angst hat, während des Schlafs von traumatische Ereignisse zu träumen.
  4. Zwänge und obsessive-compulsive Störung (OCD): Zwänge und OCD können dazu führen, dass Menschen lange Zeit damit verbringen, bestimmte Verhaltensweisen durchzuführen, die den Schlaf beeinträchtigen.
  5. Schizophrenie: Schlafstörungen sind ein häufiges Symptom bei Menschen mit Schizophrenie, insbesondere bei jenen, die Halluzinationen oder Wahnvorstellungen erleben.

Psychische Erkrankungen müssen medizinisch behandelt werden und sollten nicht ignoriert werden. Je früher sie erkannt werden, desto besser und schneller kann eine passende Behandlung eingeleitet werden. 

Auch sind psychische Erkrankungen kein Grund zur Scham. Hier findest du hilfreiche Ansprechstellen in Österreich und Deutschland wenn es dir mental und emotional nicht gut geht.

Füße, die unter Bettdecke am Bettende herausschauen

 5. Mangelnde Schlafhygiene

Schlafhygiene bezieht sich auf eine Reihe von Verhaltensweisen und Umgebungsbedingungen, die den Schlaf qualitativ verbessern und das Einschlafen erleichtern können. “Schlechte Schlafgewohnheiten” wie Bildschirmzeit im Bett, zu warmes Schlafzimmer oder unregelmäßiger Schlaf-Wach-Rhythmus (Schichtarbeit, Jetlag) können langfristig zu Schlafstörungen führen. Im Umkehrschluss kann eine Verbesserung der Gewohnheiten den Schlaf auch wieder erholsamer machen. 

6. Medikamente und Genussmittel 

Kaffee macht wach. Die Wirkung kennen vermutlich die meisten. Doch es gibt noch weitere Genussmittel, sogenannte Stimulanzien, und Medikamente, die für schlechten Schlaf sorgen können. 

Neben Koffein in Getränken, wie Cola oder Kaffee, gelten auch Nikotin und Alkohol als Stoffe, die das Einschlafen oder Durchschlafen beeinträchtigen. Das Glas Rotwein am Abend sollte daher lieber durch eine Tasse Tee ersetzt werden. 

Schlaffördernde Teesorten: Lavendel, Hopfen, Melisse, Baldrian
Schlafstörende Teesorten: Schwarztee, Grüntee, Matcha

Medikamente, die zu Schlafstörungen führen, sind besonders jene, die in den Neurotransmitter-Haushalt eingreifen, Zu diesen Medikamenten gehören Antidepressiva,  Antiparkinsonmittel, Neuroleptika, Antidementiva und Anticholinergika.

Auch Kortikosteroide, die häufig bei Entzündungen und Allergien verwendet werden oder Beta-Blocker (Herzerkrankungen, Bluthochdruck) können zu Schlafstörungen führen.

Wer solche Medikamente einnimmt und unter Schlafstörungen leidet, sollte am besten seinen behandelnden Arzt oder Ärztin aufsuchen. 

Mann liegt im Bett und hält Hand an Stirn

Schlafstörungen bei Männern und Frauen: Ein Unterschied?

Während in der Forschung lange Zeit (fast) nur männliche Schlafstörungen untersucht wurden, hat man in den letzten Jahren der Frauengesundheit immer mehr Beachtung geschenkt. Tatsächlich konnten dabei Unterschiede zwischen den Hauptgründen von Schlafstörungen bei Männern und Frauen festgestellt werden. 

Frauen und Hormone

Bei Frauen greifen besonders Geschlechtshormone in den Schlafrhythmus ein. Der Hormonspiegel der Frau schwankt während der Monatszyklen, in der Schwangerschaft und Stillzeit, vor, während und nach den Wechseljahren so stark, dass auch die Schlafregulation leicht beeinflusst wird. 

Besonders dann, wenn das Hormon (FSH), das am Eisprung beteiligt ist, niedrig ist, kommt es laut Studien eher zu Schlafstörungen. Typische Regelbeschwerden wie Schmerzen, Wassereinlagerungen und getrübte Stimmung können in dieser Zeit zu schlechtem Schlaf führen. 

Da während der Wechseljahre Östrogen und Progesteron stetig sinken, kommt es in dieser Zeit vermehrt zu Schlafstörungen. Grund dafür ist das Ausbleiben der beruhigenden Wirkung, die diese Hormone auf die Psyche und Nachtruhe haben. 

Männer und Schlafapnoe

Bei Männern ist das Problem der Schlafapnoe weiter verbreitet als bei Frauen. Schlafapnoe bezeichnet eine Blockade der Atemwege, die zu Aussetzern der Atmung führen kann. Ein typisches Anzeichen dafür ist Schnarchen. 

Durch die schlechte Atmung im Schlaf, gelangt weniger Sauerstoff in den Kreislauf während des Schlafs, was den Organismus schwächt. Man(n) fühlt sich oft wie gerädert beim Aufwachen, trotz langen Schlafphasen. 

Um den Schlaf zu verbessern, ist es daher sinnvoll die Ursachen der Probleme zu kennen. 

Zusätzlich können Hausmittel und Tricks im Alltag helfen, die Schlafqualität zu verbessern. Mehr dazu findest du im nächsten Artikel. 

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