Anzeichen für Laktoseintoleranz: Wann Symptome auftauchen, welche es gibt & was du dagegen tun kannst
Bei Verdauungsproblemen ist es nicht immer so leicht festzustellen, woran es genau liegt. Um die Symptome einer Laktose- oder Milchzuckerintoleranz besser eingrenzen zu können, kannst du hier nachlesen, welche Anzeichen es gibt, wann sie typischerweise auftreten und was du als Betroffene*r dagegen tun kannst.
Ursache der Symptome: Laktose im Dickdarm
Betroffenen einer Laktoseintoleranz fehlt das Enzym Laktase im Dünndarm, das den Milchzucker aufspaltet, um ihn ins Blut aufnehmen zu können. Die Laktose gelangt ungespalten in den Dickdarm, wo sie von Bakterien vergoren wird und somit zu unangenehmen Beschwerden führt. Es machen sich die üblichen und oft schmerzhaften Symptome breit.
Typische Symptome bei Laktoseintoleranz
Wie so oft ist das mit den Symptomen nicht immer so leicht. Jeder Organismus funktioniert und reagiert anders, so auch bei der Laktoseintoleranz. Je nachdem ob und wie stark noch eine Restaktivität der Laktase im Dünndarm vorherrscht, können die Symptome unterschiedlich schnell, intensiv und langanhaltend auftreten. Auch die Menge an aufgenommener Laktose beeinflusst die Beschwerden.
Da die Aufnahme von Laktose über die Ernährung passiert, spielen sich die meisten und typischen Symptome im Verdauungstrakt ab. Aber auch unspezifische Reaktionen können auf unverdauten Milchzucker zurückgeführt werden.
Spezifische Symptome | Unspezifische Symptome |
---|---|
Blähbauch | wiederkehrende Kopfschmerzen |
Blähungen | depressive Verstimmungen |
Übelkeit | Müdigkeit |
Bauchkrämpfe | Konzentrationsschwäche |
Durchfall | Schwindel |
Völlegefühl | |
Verstopfung | |
Erbrechen |
Bei den Gärprozessen im Dickdarm entstehen Gase und kurzkettige Fettsäuren. Vor allem gebildetes CO2 (Kohlendioxid) ist für Blähungen und Bauchschmerzen verantwortlich. Durchfall wird durch die Fettsäuren ausgelöst, die osmotisch wirken. Sie ziehen Wasser aus dem Gewebe in den Darm, was zu Verflüssigungen des Stuhls führen kann.
Aufgrund der Symptomatik im Verdauungstrakt, kann eine Laktoseintoleranz auch Einfluss auf das Körpergewicht haben.
Wann & wie lange treten Symptome auf?
Grundsätzlich treten Anzeichen einer Laktoseintoleranz relativ rasch – zwischen 30 und 120 Minuten – nach dem Konsum von laktosehaltigen Nahrungsmitteln auf. Einfluss darauf hat die Geschwindigkeit mit der das Essen durch den Verdauungstrakt gleitet. Bleibt das Essen länger im Dünndarm (kalte und fette Speisen), steigt die Wahrscheinlichkeit, dass Restlaktase die Laktose noch spalten kann.
Auch die Dauer der Symptome kann bei jedem unterschiedlich sein. Einflussfaktoren können die aufgenommene Laktosemenge oder wie beim Eintrittszeitpunkt, mögliche Restlaktase sein. Akute Symptome wie Durchfall klingen meist nach ein paar Stunden wieder ab. Bauchschmerzen und Blähungen können erfahrungsgemäß jedoch auch mehrere Tage noch andauern.
Muss ich damit leben?
Nicht unbedingt! Man unterscheidet in der Laktoseintoleranz Diagnostik zwischen primärer und sekundärer Laktoseintoleranz. Die primäre Laktoseintoleranz ist ein genetisch bedingter Mangel an Laktase und kann nicht beeinflusst werden.
Die sekundäre Form von Laktoseintoleranz ist jedoch ‘heilbar’. In diesem Fall ist die starke Reaktion auf Milchzucker nämlich ein Symptom einer anderen Erkrankung oder Darm-Schädigung. Schafft man es die eigentliche Ursache zu heilen oder zumindest zu behandeln, können im weiteren Verlauf die Beschwerden wegen Laktose gelindert werden.
Mögliche Auslöser einer sekundären Laktoseintoleranz:
- Darminfektion
- Zöliakie
- Morbus Crohn
- Strahlentherapie
- Operationen am Magen-Darm-Trakt
Einfach testen: primäre Laktoseintoleranz
Da die primäre Laktoseintoleranz in der Genetik festgelegt ist, kann mit einem laktosespezifischen Gentest diese festgestellt oder ausgeschlossen werden. Bei kiweno bieten wir den Laktoseintoleranz Gentest für den Heimgebrauch an. Das Testkit enthält einen Abstrichtupfer, mit dem du dir ganz einfach eine Speichelprobe von der Innenseite deiner Wange entnehmen kannst, um diese anschließend kostenlos an unser Partnerlabor zu schicken.
Ist eine primäre Laktoseintoleranz ausgeschlossen, steigt die Wahrscheinlichkeit, dass es einen Auslöser für deine Intoleranz gibt – den du behandeln kannst, um idealerweise wieder problemlos Milchprodukte zu essen.
Wird eine primäre Laktoseintoleranz diagnostiziert, kannst du durch die richtige Ernährungsumstellung die Symptome lindern.
Milchgenuss ohne Symptome: Die Menge macht den Unterschied
Die Diagnose einer Laktoseintoleranz muss nicht heißen, dass du überhaupt keine Milchprodukte mehr essen kannst. Einerseits gibt es viele Produkte, die mittlerweile fast überall laktosefrei angeboten werden oder durch lange Reifung nur noch sehr wenig Milchzucker enthalten (z.B. Parmesan, Butterkäse) und andererseits können meist gewisse Mengen an Laktose über den Tag verteilt symptomfrei genossen werden.
Hierbei gilt es die eigene Toleranzgrenze herauszufinden. Wie das geht, kannst du im Artikel zu Behandlungsformen bei Laktoseintoleranz nachlesen.
Verdauungsenzyme als Unterstützung
Verdauungsenzyme, wie die Digestzym Kapseln, sind bei Laktoseintoleranz äußerst nützlich. Diese Kapseln enthalten Laktase, das Enzym, das notwendig ist, um den Milchzucker zu spalten, um ihn aufnehmen zu können. Für Menschen mit Laktoseintoleranz, deren Körper nicht genügend Laktase produziert, kann die Einnahme dieser Enzyme Symptome wie Blähungen, Durchfall und Bauchschmerzen nach dem Konsum von Milchprodukten erheblich reduzieren.
Zusätzlich zur Laktase enthält Digestzym weitere Verdauungsenzyme und pflanzliche Inhaltsstoffe wie Betain, Ingwer und Fenchel. Diese Bestandteile unterstützen die allgemeine Verdauungsfunktion, fördern den Speichelfluss und die Sekretion von Verdauungssäften und helfen, Nahrung in besser verdauliche Bestandteile zu zerlegen. Dadurch lindern sie nicht nur die Symptome der Laktoseintoleranz, sondern verbessern auch die allgemeine Verdauung und Nährstoffaufnahme, was zu einer insgesamt besseren Darmgesundheit führen kann.