Kollagen vegan: Alle Infos im Überblick
Kollagen ist geradezu das “Buzz”-Word in der Kosmetikindustrie. Doch auch als Nahrungsergänzungsmittel kann es mit vielen wichtigen Funktionen glänzen. Lange Zeit nur als tierisches Produkt erhältlich, gibt es mittlerweile auch vegane Alternativen. Was es mit veganem Kollagen auf sich hat und was du dazu wissen solltest, erfährst du hier.
Kollagen im Körper
Kollagen ist ein faserartiges Protein, das in den meisten Geweben und Organen des Körpers vorkommt. Es ist das häufigste strukturelle Protein im menschlichen Körper und spielt eine wichtige Rolle bei der Aufrechterhaltung der Festigkeit, Elastizität und Struktur des Bindegewebes.
Kollagen besteht aus langen Ketten von Aminosäuren, die eng miteinander verflochten sind und als starke Fasern ein stabiles Gerüst für das menschliche Gewebe bilden. Es verleiht der Haut Festigkeit und Elastizität, trägt zur Gesundheit von Knochen, Sehnen, Bändern und Knorpel bei und unterstützt die Gesundheit von Blutgefäßen, Organen und Zähnen.
Ab dem 25. Lebensjahr nimmt die Produktion von Kollagen im Körper ab, was zu altersbedingten Veränderungen wie Faltenbildung, Elastizitätsverlust der Haut und Gelenkbeschwerden führen kann. Aus diesem Grund wird Kollagen in einigen Hautpflegeprodukten und Nahrungsergänzungsmitteln verwendet, um den Kollagenverlust auszugleichen und die Gesundheit von Haut und Gelenken zu unterstützen.
Zusammensetzung von Kollagen
Die Produktion von Kollagen im Körper ist ein komplexer Prozess, der verschiedene Enzyme und andere Moleküle erfordert. Die Synthese von Kollagen beginnt mit der Bildung von Prokollagen, einer Vorstufe von Kollagen, die aus drei Aminosäureketten besteht. Diese Aminosäuren umfassen vor allem Glycin, Prolin, Hydroxyprolin und Lysin.
Prokollagen wird dann aus den Zellen in das umgebende Gewebe freigesetzt, wo es enzymatisch verarbeitet wird, um reife Kollagenfasern zu bilden. Vitamin C wirkt als Cofaktor für Enzyme, die für die Stabilisierung und Quervernetzung der Kollagenmoleküle erforderlich sind. Auch bekannt als Ascorbinsäure ist Vitamin C für die Kollagensynthese unerlässlich.
Auch Hyaluronsäure ist wichtig für die Bildung von Kollagen. Sie fördert die Kollagensynthese, indem sie den Zellen Signale gibt, um mehr Kollagen zu produzieren. Dazu ist Hyaluron ein natürlicher Bestandteil des Bindegewebes und spielt eine Rolle bei der Feuchtigkeitsbindung, Elastizität und Festigkeit der Haut.
Veganes Kollagen
Anders als bei tierischen Produkten wird mit veganem Kollagen nicht reines Kollagen eingenommen, sondern die Aminosäuren, um die eigene Kollagenproduktion wieder anzukurbeln.
Veganes Kollagen ist im Prinzip ein Kollagen Booster, der zusammengesetzt aus Aminosäuren, Vitaminen und weiteren Wirkstoffen, die körpereigene Kollagenbildung stärkt. Die Inhaltsstoffe bieten alle Bestandteile für die Vorstufe von Kollagen (Prokollagen) und die nötigen Coenzyme, um die Kollagenbildung perfekt vorzubereiten.
Aus folgenden Inhaltsstoffen sollte ein veganes Kollagen bestehen:
- L-Glycin
- L-Prolin
- L-Hydroxyprolin
- L-Lysin
- Hyaluronsäure
- Vitamin C
Bei den Aminosäuren ist es sinnvoll auf die aktive Form des Wirkstoffs zu achten, da diese sehr gut vom Körper aufgenommen und verwertet werden kann. Das “L-” in der Bezeichnung bedeutet, dass der aktive Wirkstoff enthalten ist.
Kollagen vs. Vegan Kollagen: Was sind die Unterschiede?
Die Frage nach den Unterschieden zwischen tierischem und veganem Kollagen klingt erstmal banal.
Während nicht-veganes Kollagen von tierischen Quellen stammt, wie Rinderhaut, Schweineknochen oder Fischschuppen, ist veganes Kollagen eine Zusammensetzung aus pflanzlichen Aminosäuren.
Spannend wird es allerdings bei der Verdauung beider Produkte. Veganes Kollagen stellt dem Körper direkt die entsprechenden Aminosäuren zur Verfügung, die für eine gute Kollagenproduktion benötigt werden.
Tierisches Kollagen wird bei der Verdauung in Aminosäuren umgewandelt, die dann den gleichen Prozess durchlaufen.
Sprich indem du auf ein veganes Kollagen Produkt zurückgreifst, überspringst du einfach einen Schritt der Verdauung, der Wirkungsmechanismus bleibt allerdings der gleiche.
Warum veganes Kollagen einnehmen?
Indem veganes Kollagen die körpereigene Kollagensynthese unterstützt, sorgt es dafür, dass wichtige Funktionen von Kollagen weiterhin übernommen werden:
- Unterstützt das Bindegewebe: Kollagen bildet die Grundstruktur und Festigkeit von Haut, Knochen, Sehnen, Bändern und Knorpeln und verleiht ihnen Elastizität, Festigkeit und Flexibilität.
- Hautgesundheit: Kollagen unterstützt die Hautfestigkeit, Elastizität und Feuchtigkeitsbindung, wodurch das Auftreten von Falten und das Erschlaffen der Haut reduziert werden können.
- Knochengesundheit: Es hilft, die Knochen flexibel und widerstandsfähig gegen Brüche zu halten.
- Stärkung von Sehnen und Bändern: Kollagenfasern sind auch in Sehnen und Bändern vorhanden, welche die Übertragung von Kräften zwischen Muskeln und Knochen ermöglichen und so für Stabilität und Beweglichkeit der Gelenke sorgen.
- Gefäßgesundheit: Auch in den Blutgefäßen ist Kollagen enthalten. Es hilft, die Gefäßwände stabil zu halten und die normale Funktion des Herz-Kreislauf-Systems zu unterstützen.
- Stärkung der Darmschleimhaut: Kollagen kann die Barrierefunktion der Darmschleimhaut aufrechterhalten und möglicherweise die Heilung bei geschädigter Darmschleimhaut fördern.
- Wundheilung: Kollagen spielt eine wichtige Rolle bei der Wundheilung, da es die Bildung eines Gerüsts für die Zellmigration und Geweberegeneration unterstützt.
Veganes Kollagen: Tipps zum Kauf
Um beim Kauf von veganem Kollagen nicht die Mogelpackung zu erwischen, solltest du auf diese Punkte besonders achten.
- Alle notwendigen Aminosäuren: In deinem gewählten Präparat sollten alle wichtigen Aminosäuren für die Bildung von Kollagen enthalten sein UND die notwendigen Vitamine. Dazu gehören Glycin, Lysin, Hydroxyprolin, Prolin, Hyaluronsäure und Vitamin C.
- Aktive Aminosäuren: Achte auf das “L” von den Aminosäurebezeichnungen in der Zutatenliste. L-Glycin, L-Lysin etc. bedeutet, dass die aktive Form der Aminosäure enthalten ist und somit besser vom Körper verwertet werden kann.
- Hydrolisiertes Kollagen: Durch die Hydrolise wird das Kollagenpräparat noch besser verwertbar für den menschlichen Körper. Ist Hydroxyprolin enthalten, kannst du dir sicher sein, dass diese Verarbeitung stattgefunden hat.
- Vertrauensvolle Qualität: Der Anbieter des veganen Kollagens sollte vertrauenswürdig sein und Erfahrung in seinem Gebiet mitbringen. Auch eine lokale Produktion kann strengere Sicherheitsmaßnahmen und ein qualitativ hochwertiges Produkt garantieren.
Kollagen und vegane Ernährung
Wenn du über die Ernährung deine Kollagenproduktion anregen möchtest, sollten proteinreiche Lebensmittel mit Aminosäuren wie Glycin und Prolin in deinem Speiseplan nicht fehlen. Auch Vitamin C Quellen sind wichtig, damit die Verarbeitung der Aminosäuren in Kollagen reibungslos funktioniert.
In der folgenden Tabelle haben wir dir einige Lebensmittel aufgelistet, die bei der Kollagenbildung unterstützend wirken:
Prolin | Glycin | Vitamin C |
---|---|---|
Soja(produkte) | Hülsenfrüchte (Bohnen, Linsen, Kichererbsen) | Paprika |
Reis | Soja(produkte) | Sanddorn |
Linsen | Quinoa | Hagebutten |
Hirse | Walnüsse | Brokkoli |
Haferflocken | Mandeln | Him-, Blau-, Erdbeeren |
Vollkornmehl | Cashewnüsse | Grünkohl |
Bohnen, Kichererbsen | Kürbiskerne | Rosenkohl |
Mandeln | Sonnenblumenkerne | Zitrusfrüchte |
Cashewnüsse | Amaranth | |
Chia-, Hanf-, Leinsamen | Haferflocken |
Veganes Kollagen einnehmen ohne Nebenwirkungen
Bei der Einnahme von veganem Kollagen gibt es, bis auf die jeweilige Dosierempfehlung, keine wichtigen Punkte, die du beachten musst. Veganes Kollagen kann zu jeder Uhrzeit eingenommen werden und mit jeder Mahlzeit kombiniert werden.
Es gibt keine spezifischen Nebenwirkungen, die ausschließlich mit veganem Kollagen verbunden sind, da dies von Produkt zu Produkt unterschiedlich sein kann. Veganes Kollagen wird aus pflanzlichen Quellen gewonnen und enthält keine tierischen Bestandteile, die potenziell allergische Reaktionen oder andere Nebenwirkungen verursachen könnten.
Es ist jedoch möglich, dass bei der Einnahme von Kollagenpräparaten, egal ob vegan oder tierisch, individuelle Reaktionen auftreten können. Einige mögliche Nebenwirkungen können Magen-Darm-Beschwerden wie Blähungen, Durchfall oder Übelkeit sein.
Wenn du Nebenwirkungen bei der Einnahme von veganem Kollagen oder anderen Nahrungsergänzungsmitteln bemerkst, empfehle ich dir, folgendes zu tun:
- Reduziere die Dosierung: Versuche, die Menge des eingenommenen Kollagens zu verringern und beobachte, ob die Nebenwirkungen nachlassen.
- Nimm es zu einer Mahlzeit ein: Einige Menschen finden es hilfreich, Kollagenpräparate zusammen mit einer Mahlzeit einzunehmen, da dies die Verträglichkeit verbessern kann.
- Wähle hochwertige Produkte: Achte darauf, qualitativ hochwertige und vertrauenswürdige Kollagenpräparate zu verwenden. Informiere dich über die Inhaltsstoffe und stelle sicher, dass das Produkt deinen individuellen Bedürfnissen entspricht.
- Konsultiere Arzt/Ärztin oder eine Ernährungsberatung: Wenn die Nebenwirkungen anhalten oder schwerwiegend sind, ist es ratsam, eine ärztliche oder ernährungswissenschaftliche Beratung aufzusuchen.