Auf Allergien testen: Haut-, Blut-, Provokations- und Epikutantest im Vergleich
Der Verdacht auf eine Allergie kann einfach mit einem Test abgeklärt werden. Es gibt mehrere Verfahren um dies zu tun, wie etwa Blut- oder Hauttests. Hier erfährst du alles über die Allergie-Testverfahren im Vergleich.
Übersicht Allergietests
Für die Abklärung einer Allergie gibt es verschiedene Testverfahren. Hier findest du eine übersichtliche Tabelle über die vier Testmöglichkeiten:
TEST | Wie? | Interpretation der Reaktion | Ergebnis | Wo? |
---|---|---|---|---|
Pricktest | Hauttest | Reaktion -> Allergie ja/nein | manchmal uneindeutig | Arzt, Allergiezentrum |
Bluttest | Blutabnahme | Blutanalyse, Allergie ja/nein plus Angabe zur Allergiestärke | eindeutiges Ergebnis,symptomfrei | Arzt, Allergiezentrum |
Epikutantest | Pflaster auf Haut | Reaktion -> Allergie ja/nein | manchmal uneindeutig | Arzt, Allergiezentraum |
Provokationstest | Kontakt mit dem Allergen (bspw. Hund) | Reaktion -> Allergie ja/nein | nur wenn andere Tests uneindeutig waren, evtl. sehr starke Symptome zu erwarten | selbständig (nicht unbedingt zu empfehlen, evtl. starke Symptome!) |
Allergietests erklärt
1. Pricktest = Hauttest
Als Pricktest wird ein Allergie-Hauttest bezeichnet, bei dem mögliche Allergene im Raster auf den Unterarm aufgetragen werden. Die Haut wird an diesen Stellen leicht eingeritzt, damit die Allergene in die Haut eindringen können. Damit wird eine allergische Reaktion provoziert. Wird die Haut an diesen Stellen rot und/oder schwillt an, liegt eine allergische Reaktion vor.
Der Hauttest ist nicht für alle Allergene geeignet und bei eventuell sehr starken Symptome zum Teil auch zu unangenehm.
2. Allergie-Bluttest
Für die Austestung von Allergien ist der Bluttest die sicherste Variante, da keine Provokation mit dem möglichen Allergen erfolgt. An Stelle dessen werden bei der Blutanalyse sogenannte IgE-Antikörper (gegen bestimmte, vermutete Allergene) bestimmt.
3. Epikutantest = Pflastertest
Beim Pflastertest wird ein Pflaster mit dem vermuteten Allergen für 1-2 Tage auf den Rücken geklebt. Schwillt die Haut an, juckt oder rötet sich, geht man von einer Allergie aus. Sind sehr starke allergische Reaktionen zu erwarten, dann ist dieser Allergietest aber zu riskant. Auch dieser Allergietest ist nicht bei allen Allergene möglich, wie auch der Pricktest.
4. Provokationstest
Beim Provokationstest provoziert man den Organismus mit einem bestimmten Allergen. Beispiel: Man vermutet eine Hundeallergie und verbringt dann etwas Zeit mit einem Hund in einem geschlossenen Raum, evtl. streichelt man ihn dann auch bewusst und provoziert so die Allergiesymptome. Löst man dadurch eine allergische Reaktion aus, so ist von einer Allergie auszugehen. Bei starken Symptomen ist aber auch das nicht zu empfehlen.
Gibt es einen Test für alle Allergien?
Es gibt keinen Test für alle Allergien. In der Diagnostik gibt es aber bereits bestimmte Gruppierungen, sogenannte Pools, die bei der eigenen Diagnose helfen können.
Die typischen Allergen-Gruppierungen sind etwa:
- Tierhaar-Allergietests: etwa auf Hunde und Katzen
- Pollen-Allergietests: auf Gräser und Baumpollen
- Hausstaubmilben-Allergietest: auf typische europäische und amerikanische Hausstaubmilben
- Lebensmittel-Allergietest
Welcher Test ist der Richtige für mich?
Der Hauttest wird sehr häufig in Allergiezentren durchgeführt, oft auch in Verbindung mit einem Bluttest. In der Kombination kann man hier sehr genaue Diagnosen bilden.
Die sicherste und einfachste Variante ist unserer Erfahrung nach ein Allergie Bluttest. Es können sehr viele Allergien gleichzeitig getestet werden und es ist keine Symptomatik durch den Test gegeben, was gerade bei einer starken Allergie wichtig ist. Der Provokationstest ist nicht zu empfehlen, außer es handelt sich wirklich nur um sehr leichte Symptome oder wird unter ärztlicher Aufsicht durchgeführt.