
Das Leaky Gut Syndrom: Ursache, Symptome & Behandlung
In Verbindung mit einer Lebensmittelunverträglichkeit kommt immer wieder der Begriff „Leaky Gut Syndrom“ vor. Hier erfährst du, worum es sich dabei handelt, wie du die Symptome erkennen und behandeln kannst.
Leaky Gut – was ist das?
Unser Körper braucht Energie in Form von Kohlenhydraten, Eiweißen und Fetten sowie Vitaminen und Mineralstoffen. In vielen Fällen sieht die Ernährung jedoch sehr einseitig, zucker-, fettreich und vitalstoffarm aus. Außerdem wird bei Krankheit sehr schnell mit einer Antibiotika-Kur Abhilfe geschaffen.
Der Infekt ist mit Antibiotika schnell überstanden, der Darm braucht aber mehrere Wochen, um sich wieder zu erholen. Das Darmmilieu gerät in ein Ungleichgewicht und Darmfunktionen werden nicht mehr optimal erfüllt.
Durch die Schwächung des Darmmilieus kommt es zu kleinen „Rissen“ in der Darmwand – ein „leaky gut“, zu deutsch: ein durchlässiger Darm, entsteht. Durch diese Risse gelangen Nahrungsmittelpartikel und Toxine in den Blutkreislauf, wo sie eigentlich nichts zu suchen haben. Das Immunsystem reagiert und Antikörper werden zur Abwehr ausgeschüttet.
Ein Leaky Gut kann somit die Ursache für die Entstehung von Nahrungsmittelunverträglichkeiten sein.
Faktoren, die ein Leaky Gut Syndrom begünstigen, sind zum Beispiel:
- Zu viel Salz
- Nikotin
- Alkohol
- Medikamente
- Fertiggerichte
- Konservierungsstoffe

Leaky Gut Symptome
Ist der Darm gesund, strotzt man in den meisten Fällen vor Energie. Man fühlt sich rundum wohl und vital. Ist der Darm hingegen geschwächt und durchlässig oder besteht ein ungünstiges Darmmilieu äußert sich das auf viele unterschiedliche Weisen.
Jeder Körper ist individuell und so auch die Symptome bei einem „leaky gut“ (durchlässigen Darm).
Mögliche Symptome eines “Leaky Gut Syndroms” sind:
- Unwohlsein
- Kopfschmerzen
- Müdigkeit
- Bauchschmerzen
- Verstopfung, Durchfall
- Hautausschläge, Juckreiz
- ständiges Kränkeln, sich einfach nicht richtig fit fühlen
Aber auch bestimmte Krankheiten sind auf ein Leaky Gut Syndrom zurück zu führen:
- Nahrungsmittelunverträglichkeiten
- Allergien
- Hauterkrankungen
- chronische Muskel- und Gelenkschmerzen
- Depression
- Autoimmunerkrankungen
Leaky Gut erkennen und feststellen
Da die Symptome bei einem Leaky Gut oder der daraus entstandenen Unverträglichkeit oft sehr unspezifisch sind, dauert es meist sehr lange bis Betroffene herausfinden, was für die Beschwerden verantwortlich ist.
Um herauszufinden, ob der Darm “löchrig” ist, kann die Darmpermeabilität untersucht werden. Die Darmpermeabilität beschreibt die Durchlässigkeit des Darms. Auch ohne Risse ist der Darm natürlich durchlässig, damit wichtige Nährstoffe aufgenommen werden. Ist diese jedoch zu hoch, gelangen auch giftige Stoffe ins Blut und in den restlichen Körper.
Eine Stuhlprobe oder ein Bluttest können Aussagen über die Durchlässigkeit des Darms zulassen. Mit dem kiweno Unverträglichkeitstest (exklusiv in Österreich erhältlich) für Zuhause erhältst du neben einer genauen Auflistung der Lebensmittel, die du nicht verträgst auch einen Wert zu deiner Darmpermeabilität.
Darm sanieren, Leaky Gut behandeln
Bei der Diagnose Leaky Gut oder Unverträglichkeit gibt es zwei wesentliche Aspekte, die bei der Behandlung beachtet werden sollen:
- Darmschleimhaut schützen
- Darmflora aufbauen
Darmschleimhaut schützen
Damit die Darmschleimhaut sich erholen kann, ist es wichtig sie zu schützen. Dies funktioniert am besten wenn auf saure und unverträgliche Lebensmittel verzichtet wird. Zu den sauren Lebensmitteln gehören hauptsächlich glutenhaltige Lebensmittel wie Nudeln, Brot, Weizenmehl aber auch Wurstwaren, stark verarbeitete Lebensmittel oder raffinierte Öle.
Zusätzlich können Leinsamen, Chia- und Flohsamen so wie Süßholzwurzeltee die Darmschleimhaut unterstützen.
Darmflora aufbauen
Der Verarbeitung der aufgenommenen Nahrung passiert im Darm unter anderem durch gute Bakterien. Milliarden dieser kleinen Helfer bilden die Darmflora. Durch eine Unverträglichkeit und das Leaky Gut Syndrom kann die Darmflora geschwächt sein und daher nicht mehr ohne Probleme arbeiten.
Um die Darmflora wieder aufzubauen, sind Probiotika unerlässlich. Neben bestimmten probiotischen Lebensmitteln ist die Einnahme von Probiotika als Nahrungsergänzung eine schnelle und effektive Möglichkeit den Darm zu regenerieren.
Der Vorteil gegenüber probiotischen Lebensmitteln ist, dass Präparate eine größere Anzahl und Vielfalt an guten Bakterienstämmen aufweisen. Das kann die Behandlung und somit eine Linderung der Beschwerden deutlich beschleunigen.
Unser Darm ist also sozusagen unser natürlicher Schutzschild. Alles was wir ihm an Essen zuführen, muss von ihm sorgfältig gefiltert und aussortiert werden. Und so gut der Darm das auch macht, leichter fällt es ihm, wenn wir ihn hauptsächlich mit gesunden Sachen verwöhnen und so gut wie möglich auf Alkohol, und Fast food verzichten.

Gesundhaltung des Darmes
Es gibt aber noch einige Dinge, mit denen du deinen Darm unterstützen kannst. Dazu gehören zum Beispiel eine ballaststoffreiche Ernährung und ausreichend Flüssigkeit. Hier sind die wichtigsten Lebensmittel, die deinem Darm helfen, optimal zu funktionieren:
Ballaststoffreiche Lebensmittel | Getränke |
---|---|
Fermentierte Produkte (Kimchi, Sauerkraut) | stilles Wasser |
Leinsamen, Flohsamen | ungesüßter Tee (Kräuter, Süßholz) |
frisches Obst | |
gedämpftes Gemüse (außer Tomaten) |
Abgesehen davon zählt ausreichend Bewegung zu den wichtigsten Tätigkeiten für eine gesunde Darmflora. Bewegung regt den Stoffwechsel und die Darmtätigkeit an. Ein täglicher Spaziergang oder eine Radfahrt hilft bereits und beugt zum Beispiel Verstopfungen vor.