hund sitzt in der Wiese und kratzt sich mit Hinterbein

Auch Hunde können für Allergien sorgen. Das solltest du über Auslöser, Symptome & Behandlung wissen

Unsere liebsten vierbeinigen Freunde sorgen bei manchen Menschen für tränende Augen und juckende Nasen. Das sorgt bei vielen Hundebesitzer*innen – und jenen die es noch werden wollen – für Unsicherheit.

Was genau eine Hundeallergie auslöst, welche Symptome damit einhergehen und wie du sie feststellen und behandeln kannst, erfährst du in diesem Artikel.

Allergie durch Hunde: Sind Haare die Auslöser?

Wie auch jede andere Allergie ist die Hundeallergie eine Überreaktion des menschlichen Immunsystems auf bestimmte Eiweißbausteine. Das heißt der Hund trägt gewisse Proteine in sich, die in die Umwelt abgegeben werden und dann zu einer allergischen Reaktion führen können. Kommt es zu solch einer Reaktion, wird dieses Protein als Allergen bezeichnet.

Bei Hunden befinden sich diese Allergene im Speichel, im Urin und in der Haut. Durch putzen des Fells mit der Zunge oder Hautschuppen, die sich mit dem Fellwechsel lösen, kommen Menschen mit ihnen in Kontakt. Somit entsteht auch die Vermutung, dass Hundehaare für die allergische Reaktion verantwortlich sind, doch genauer sind es “fremde” Partikel auf den Haaren.   

Um genau zu sein unterscheidet man bei Hunden zwischen verschiedenen Allergenen. Das typische Allergen, worauf 50 bis 90 % der Betroffenen reagieren, ist das sogenannte “Can f 1”. Das “Can f 5” beispielsweise kommt nur bei Rüden vor, da dieses in der Prostata gebildet wird. 

Somit werden die Symptome einer Allergie rassen- und geschlechtsabhängig ausgelöst und können auch unterschiedlich stark sein.

Symptome: Wie zeigt sich eine Hundeallergie?

Je nachdem wie stark eine Allergie ausgeprägt ist, wie eng der Kontakt mit dem Hund ist oder auch wieviel Allergene ein Hund ausschüttet und freisetzt, können die Symptome unterschiedlich sein. 

Folgende Symptome können durch eine Allergie auf Hunde ausgelöst werden: 

Körperstelle der ReaktionSymptome
Reaktion der AugenJucken, Tränen, Brennen
Reaktion der SchleimhautSchnupfen, Nasenjuckreiz, Kratzen im Hals
Reaktion der HautSchwellungen, Rötungen, Juckreiz
Reaktion der AtemwegeHusten, allergisches Asthma
typische Symptome bei Hundeallergie

Bei einer Hundeallergie handelt es sich um eine Sofortallergie. Das heißt die Symptome treten unmittelbar nach dem Kontakt mit einem Allergen auf. Das muss aber nicht allein über direkten Kontakt mit dem Hund passieren. 

Die Partikel, die für eine allergische Reaktion verantwortlich sind, können sich auch an anderen Orten befinden: 

  • Kleidung: Auch nachträglich können Allergene sich an der Kleidung von Hundebesitzer*innen befinden und bei Allergiker*innen Symptome auslösen 
  • Autositze: Ist der Vierbeiner auch mal im Auto unterwegs, bleiben oft Allergene an den Autositzen hängen. 
  • Möbel: In einer Hundewohnung bleiben an Möbeln, Kissen, Teppichen und besonders dem Hundebett oder der -decke, Allergene zurück. 

So kann es auch vorkommen, dass Betroffene ihre Allergie gar nicht direkt mit Hunden in Zusammenhang bringen, weil die Symptome auch ohne Hund auftauchen. 

Mit einem Allergietest kann daher sichergestellt werden, ob man gegen Hunde allergisch ist.

Hundeallergie oder Heuschnupfen?

Wenn erste Allergiesymptome im Sommer auftreten, muss nicht der Hund der Auslöser sein. Am Hundefell bleiben Pollen sehr gut und gerne haften und werden mit ihm in die Wohnung getragen. Dort, wo sie nicht vom Wind weggeweht werden, gelangen sie schneller in die Atemwege und können allergische Beschwerden auslösen. 

Hund liegt auf roter Liege in der Sonne

Hundeallergie feststellen: Diese Tests gibt es

Eine Allergie auf Hunde gehört neben Pollen oder auch Hausstaubmilben zu den klassischen Allergien unserer Gesellschaft. Oft zusammengefasst als Tierhaarallergie, gibt es verschiedene Tests, die diese feststellen können. 

  1. Pricktest 

Bei diesem Hauttest werden bestimmte Allergene auf die (leicht eingeritzte) Haut aufgetragen, um eine allergische Reaktion hervorzurufen. Rötet sich die Haut an diesen Stellen oder schwillt an, so liegt eine Allergie vor. 

  1. Bluttest

Über eine Blutanalyse werden IgE-Antikörper bestimmt, die bei dem Kontakt mit Allergenen gebildet werden. Mit diesem Test werden keine Symptome hervorgerufen und das Ergebnis kann sogar die Stärke einer Allergie anzeigen.

  1. Epikutanest/Pflastertest

Mit einem Pflaster werden vermutete Allergene 1 bis 2 Tage auf den Rücken geklebt, um eine Reaktion der Haut zu provozieren. 

Frau und Hund liegen im Bett

Behandlung von Hundeallergie: Von Karenz bis Hypo­sensibilisierung 

Natürlich ist der schwerste Schritt bei einer Hundeallergie, den eigenen Hund weggeben zu müssen. Im aller schlimmsten Fall ist dies leider die einzige Option. Es gibt jedoch auch weitere Möglichkeiten eine Hundeallergie zu behandeln, um diesen letzten Ausweg vielleicht zu umgehen.

Symptome behandeln

Als kurzfristige Lösung kann es helfen die Symptome durch Medikamente zu behandelnAntihistaminika oder auch Kortisonmedikamente können bei der Linderung helfen. Je nachdem welche Symptome auftreten kann man auf Augentropfen, Nasensprays, Tabletten oder auch Salben zurückgreifen. 

Karenz

Langfristig ist es sinnvoller die Ursachen statt nur die Symptome einer Allergie zu behandeln. Daher sollte besonders bei starken Allergien, der direkte Kontakt mit Hunden und eindeutigen Allergen-Ansammlungen (Hundedecke, Hundekorb, Spielzeug) so weit wie möglich reduziert werden. Da sich Allergene in Speichel befinden, sollte besonders abschlecken vermieden werden. 

Hyposensibilisierung

Die Hyposensibilisierung ist eine Immuntherapie, die mehrere Jahre dauern kann. Unter medizinischer Begleitung wird der Körper dabei nach und nach stärker einem Allergen ausgesetzt. Das heißt mit einer Spritze, Tropfen oder Tabletten, wird Allergiker*innen eine bestimmte Dosis des Allergens verabreicht, dass sich das Immunsystem nach und nach daran gewöhnen kann und es nicht mehr als Gefahr einstuft. 

Hund sitzt im Wald an der Leine

Trotz Allergie Hunde halten?

Da eine Allergie auch erst im Laufe des Lebens ausbrechen kann, besteht die “Gefahr”, dass der Hund vor der Allergie da war. Und wer möchte seinen Hund schon freiwillig abgeben? Ist die Allergie nicht zu stark, kann mit einigen Umstellungen auch weiterhin ein gemeinsames Leben möglich sein.  

Wenn du trotz einer Hundehaarallergie einen Hund halten möchtest, solltest du folgendes beachten: 

  • Hundefreie Zonen: Aus dem Schlafzimmer und bestenfalls auch aus dem Badezimmer sollen Hunde draußen bleiben. 
  • Täglich waschen: Kleidung sollte täglich gewechselt und gewaschen werden. An ihnen sammeln sich gerne allergene Stoffe. 
  • Oft putzen: Je weniger Staub und Hundehaare sich ansammeln, desto weniger bist du Allergenen ausgesetzt. Ein Filter im Staubsauger oder regelmäßiges Wischen (3x die Woche) können dabei helfen. 
  • Möbel reinigen: Auch an Decken, Teppichen und Polstermöbeln bleiben Hundehaare und damit Allergene lange hängen. Diese sollten oft gereinigt werden. 

Lange Zeit galten bestimmte Hunderassen als gute Hunde für Allergiker. Man ging davon aus, dass ohne Fellwechsel, auch keine Allergene ausgeschüttet werden und somit keine allergischen Reaktionen ausgelöst werden.

Obwohl das nicht 100% stimmt, verteilen diese Hunderassen (z.B. Pudel, Malteser oder Schnauzer)  weniger Allergene in die Umwelt. Bleiben keine Haare an Kleidung, Möbel oder Autositzen hängen, reduzieren sich die Kontaktpunkte zwischen Allergiker*in und Auslöser. Trotzdem sollte bei einer Allergie immer Vorsicht geboten sein, da sich Symptome langfristig zu schweren Folgen, wie Asthma bronchiale entwickeln können. 

Dein Weg zu mehr Wohlbefinden