Richtig ernähren bei einer Histaminintoleranz!
Bei einer Histaminintoleranz ist die beste Behandlung die richtige Ernährung. Das kann anfangs allerdings verwirrend sein. Warum ist z.B. Paprika erlaubt, Tomaten jedoch ein absolutes No Go? Wie es dir trotzdem gelingen kann, deine Ernährung verträglich zu gestalten, erfährst du hier.
Was ist Histamin und was bewirkt es?
Histamin kommt in geringen Mengen natürlicherweise in sehr vielen Lebensmitteln vor: es entsteht beim Um- und Abbau von Eiweißen. Was genau bei diesem Prozess passiert, kannst du im passenden Artikel nachlesen.
Normalerweise kann der Körper auch mit größeren Mengen Histamin gut fertig werden, bei empfindlichen Menschen jedoch kann es zu unterschiedlichen Beschwerden kommen. Bei einer Histaminintoleranz wird das aufgenommene oder ausgelöste Histamin nicht schnell genug abgebaut und es können Hautausschläge, Verdauungsprobleme und andere Symptome auftreten.
Ernährung und Therapie bei Histaminintoleranz
Die effektivste Behandlung einer Histaminintoleranz ist eine Umstellung der Ernährung. Durch eine histaminarme Ernährung bessern sich die Symptome nachhaltig oder verschwinden sogar ganz. Üblicherweise kann eine Besserung schon nach zwei Wochen festgestellt werden.
Prinzipiell sind Lebensmittel, die mit Hilfe von einer Bakterien- oder Hefekultur hergestellt oder genießbar gemacht werden, sehr histaminhaltig.
Dazu zählen zum Beispiel:
- Sauerkraut
- Sojasauce
- (Weiß-)Bier
Neben dem natürlichen Histamingehalt in Lebensmitteln kann Histamin auch durch den Abbau der Aminosäure Histidin entstehen. Deshalb sollte vor allem bei Fisch-, Fleisch- und Milchprodukten sehr genau auf sachgemäße Lagerung und gute Qualität geachtet werden. Grundsätzlich gilt: Je frischer desto besser!
Eine genaue Auflistung aller Lebensmittel, die du vermeiden oder auf die du besser zurückgreifen solltest, findest du in unserem Artikel darüber.
Geeignete und ungeeignete Lebensmittel
Damit du einen groben Überblick erhältst, haben wir dir die wichtigsten geeigneten und ungeeigneten Lebensmittel hier nochmal zusammengefasst:
Histaminarme Lebensmittel | Histaminreiche Lebensmittel | |
---|---|---|
Fleisch/Fisch | Frisches/tiefgefrorenes Fleisch; Fischsorten wie Dorsch, Seelachs | geräuchertes, mariniertes Fleisch, Leber, Schalentiere, Salami |
Milch- & Ersatzprodukte | Joghurt, Buttermilch, Kefir, junger Gouda, Hafermilch | lang gereifter Käse (Parmesan, Camembert, Emmentaler,…) |
Getreideprodukte | Brot, Getreideflocken, Reis, Nudeln | Backwaren mit Zusatzstoffen, Fertigbackmischungen |
Obst/Gemüse | Melone, Heidelbeeren, MangoKartoffeln, Salat, Kohl | Zitrusfrüchte, Ananas, BananeTomaten, Sauerkraut, Spinat |
Getränke | koffeinfreier Kaffee, Tee, Wasser | Schwarztee, Brennesseltee, Tomatensaft |
Da eine Histaminintoleranz sehr individuell ist und die Toleranzgrenze bei jedem unterschiedlich ausfallen kann, ist es sinnvoll eine eigene Tabelle anzulegen mit Lebensmitteln. Hierbei kannst du beispielsweise eine grüne Liste zusammenstellen mit Produkten, die du sehr gut verträgst, ein gelbe Liste mit denen, die in kleinen Mengen ok sind und eine rote Liste mit absolut nicht verträglichen Lebensmitteln.
Achtung bei histaminhaltigen Medikamenten!
Allerdings sollte nicht nur auf eine histaminarme Ernährung geachtet werden, es sollten auch keine histaminhaltigen Medikamente konsumiert werden. Hierzu gehören verschiedene Schmerzmittel oder auch Schleimlöser. Wenn also der Bedarf nach einer Medikation besteht, am besten vorab mit dem medizinischen Personal über die Histaminintoleranz sprechen, um falscher Medikation vorzubeugen.
Bist du dir nicht sicher, ob du an einer Histaminintoleranz leidest? Dann kann dir der kiweno Histaminintoleranztest weiterhelfen.