Wie zuverlässig sind Corona-Tests und wovon hängt die Genauigkeit ab?
Wie genau sind Corona-Tests und wovon hängt die Zuverlässigkeit denn genau ab? Erfahre hier, worauf du bei den PCR-, Antigen- und Antikörper-Tests achten solltest.
Die Maße der Testgenauigkeit
Im Allgemeinen wird die Genauigkeit von Testverfahren mit statistischen Maßen beschrieben. In der Praxis heißt das, die Genauigkeit eines Tests hängt davon ab wie hoch die Wahrscheinlichkeit ist, dass das angezeigte Ergebnis auch tatsächlich richtig ist.
Zur Beurteilung der Testgenauigkeit dienen folgende Maße:
Die Sensitivität von Tests beschreibt den Anteil positiver Ergebnisse, welche auch korrekt als positiv erkannt wurden.
Die Spezifität von Tests beschreibt den Anteil negativer Ergebnisse, welche auch korrekt als negativ erkannt wurden.
Der Mittelwert dieser beiden Maße wird häufig als Testgenauigkeit angegeben. Je näher diese bei 100% liegt, desto genauer ist ein Test.
Rechenbeispiel: Liegt die Sensitivität bei 99,9% und die Spezifität bei 98,7% so spricht man von einer Testgenauigkeit von 99,3%.
Wichtige Faktoren der Zuverlässigkeit
Die Zuverlässigkeit eines Corona Tests hängt aber nicht nur von der Testgenauigkeit ab, sondern maßgeblich auch von folgenden Rahmenbedingungen. Dazu zählen:
1. Sachgemäße Probenentnahme
Schlecht entnommenes Probenmaterial kann naturgemäß auch falsche Testergebnisse liefern. Wenn eine Probe, beispielsweise für den PCR- oder Antigentest, nicht von weit genug hinten aus dem Nasen-Rachenraum entnommen wird, dann kann es sein, dass keine SARS-CoV-2 Viren in der Probe sind und dementsprechend auch nicht getestet werden.
2. Richtiger Testzeitpunkt
Der Zeitpunkt einer Testung ist maßgeblich für die Zuverlässigkeit. Infiziert sich eine Person mit SARS-CoV-2 so dauert es in der Regel 2-3 Tage bis sich die Viren im Körper ausreichend vermehren, um auch gemessen werden zu können.
Also erst wenn eine bestimmte Menge Virus vorhanden ist, das heißt die Viruslast groß genug ist, kann ein Test ein positives COVID-19 Ergebnis liefern. Wird zu früh getestet, ist das Testergebnis eventuell noch negativ, obwohl die Person sich bereits infiziert hat, aber die Viruslast noch nicht ausreichend ist. Das würde zu einem falsch negativen Ergebnis führen.
Die Zuverlässigkeit der unterschiedlichen Corona-Tests
Die Angaben der Zuverlässigkeit bzw. Testgenauigkeit variieren von Labor- bzw. Herstellerseite und sind deshalb ohne Gewähr. Im Durchschnitt sind sie jedoch ähnlich und entsprechen circa diesen Daten:
Zuverlässigkeit Corona-Tests (ohne Gewähr, Variation von Labor/Hersteller) | PCR-Test | Antigen-Schnelltest | Antikörper-Labortest | Antikörper-Schnelltest |
Testgenauigkeit | nahe 100% | 98,1% | 99,5% | 98,9% |
Proben | Nasen-Rachen | Nasen-Rachen | Blut | Blut |
Assay Format | Polymerase-Kettenreaktion (PCR) | Lateral Flow Test | ELISA-Methode | Lateral-Flow Test |
Genauigkeit von PCR-Tests
Der PCR-Test gilt für die Akut-Testung von COVID-19 als Goldstandard. Die Testgenauigkeit von PCR-Tests wird von Laboren als beinahe 100% beschrieben. Hier ist nur die Probenentnahme als einer der kritischsten Faktoren zu bewerten. Ist die Probe aber sachgemäß entnommen und der Testzeitpunkt richtig gewählt, so gilt diese Methode als sehr genau und zuverlässig.
Genauigkeit von Antikörpertests
Der Antikörpertest im Labor wird mit der ELISA-Methode durchgeführt, die als sehr zuverlässig gilt und eine Testgenauigkeit von circa 99,5% hat. Die Variante mittels Schnelltest punktet in Sachen schnellem Ergebnis, büßt dadurch aber auch ein paar Zehntel-Prozent ein und bietet eine Testgenauigkeit von 98,9%.
Übrigens: Auch der Antikörper-Labortest für zuhause liefert die Genauigkeit von 99,5% und du erhältst sogar deinen genauen Antikörperwert (Anzahl an Antikörper in deinem Blut).
Genauigkeit von Antigen-Schnelltests
Der Antigen-Schnelltest ist für die Feststellung einer akuten Coronainfektion nach dem PCR-Test die zweite Wahl. Dieser Test punktet aber ungemein in Sachen Schnelligkeit, da er innerhalb 15 Minuten ein relativ genaues Ergebnis liefert. Die Testgenauigkeit liegt je nach Hersteller bei circa 98,1%. Aufgrund der etwas schlechteren Genauigkeit müssen positive Ergebnisse mittels PCR-Test nachgetestet werden.