Juckreiz im Auge: Symptom vieler Sofort- & Kontaktallergien
Bei einer Allergie, sprich einer Überreaktion des Immunsystems auf eigentlich harmlose Stoffe aus der Umwelt, kommt es oft zu Beschwerden an den Augen. Doch es gibt auch andere Auslöser. In diesem Artikel erfährst du wie Allergien über Symptome an den Augen zu erkennen sind und was du dagegen tun kannst.
Allergie am Auge erkennen: typische Symptome
Da das Auge ein sehr empfindliches Sinnesorgan ist, das schnell trocken oder gereizt sein kann, ist es nicht immer einfach zu wissen, was genau nicht stimmt.
Bei einer Allergie ist das häufigste Symptom Juckreiz in beiden Augen. Wenn andere Beschwerden auftreten ohne Jucken oder nur ein Auge betroffen ist, muss es eine andere Ursache geben.
Begleitet wird der Juckreiz meist von Rötungen der Augenlider und dem Auge selbst, Schwellungen oder einem brennenden, schmerzenden Gefühl.
Zusammengefasst, sind folgende Symptome der Augen bei Allergien möglich:
- Juckreiz
- Rötungen
- Schwellungen
- Brennen
- Verklebungen
- Schmerzen
- Tränensäcke: schwaches Bindegewebe
- kleine Entzündung am Augenlid
Allergische Bindehautentzündung
Treten Beschwerden in den Augen auf, spricht man oft von Bindehautentzündungen – auch Konjunktivitis genannt. So auch im Fall von Allergien.
Zu allergischen Bindehautentzündungen kommt es, wenn ein Allergen aus der Luft in das Auge, sprich auf die Bindehaut gelangt. Die Bindehaut ist eine Schleimhaut, die sich an der Innenseite der Augenlider befindet.
Auf diesen Allergen-Eindringling reagieren bestimmte Stoffe in der Bindehaut mit einer Entzündung. Diese soll den Körper schützen, führt jedoch zu Schwellungen, Juckreiz, Ausfluss und Niesanfällen.
In der Medizin wird zwischen 3 Arten der allergischen Bindehautentzündung unterschieden:
1. saisonale allergische Bindehautentzündung
Die saisonale Bindehautentzündung ist von Allergien abhängig, die nicht das ganze Jahr über zu Problemen führen. Typische Allergien sind Baum- oder Gräserpollenallergien.
2. Perenniale allergische Konjunktivitis
Mit diesem wissenschaftlichen Begriff ist eine ganzjährige allergische Bindehautentzündung gemeint. Die Auslöser dafür sind Allergene, die sich das ganze Jahr über in der Luft befinden können, wie beispielsweise Milben.
3. vernale Keratokonjunktivitis
Dieser Zungenbrecher bezeichnet eine schwere Art der allergischen Bindehautentzündung die vermehrt im Frühjahr und in erster Linie bei Jungen im Kindes- und Jugendalter (5-20 Jahre) auftritt. Was diese Form der Bindehautentzündung auslöst, ist bisher noch nicht klar. Zu erkennen ist sie meist durch einen zähen, dickflüssigen Ausfluss und zum Teil durch kleine Geschwüre an der Hornhaut: Weiße bis graue Punkte am Auge selbst.
Nicht allergische Auslöser für Augenbeschwerden
Neben Allergien gibt es auch weitere Auslöser, die zu Beschwerden an den Augen führen können. Während allergiebedingt beide Augen betroffen sind, können virale oder bakterielle Infektionen auch nur ein Auge schwächen. Auch eher banale Ursachen (Wind, Staub), können zu Rötungen oder sogar Bindehautentzündungen führen.
Der äußere Bereich des Auges kann zusätzlich durch Hautprobleme (Neurodermitis, Ekzeme) gerötet, trocken, rissig oder schuppig sein.
Neben Allergien gibt es folgende Auslöser für Symptome am Auge:
- Viren, Bakterien, Pilze
- Sonnenlicht
- Staub, Zugluft
- Rauch, Abgase
- Gerstenkorn
- Kontaktlinsen (die lange getragen werden)
- Neurodermitis, Ekzeme
Welche Allergien betreffen das Auge?
Allergiebedingt juckende Augen können entweder durch Sofortallergien oder Kontaktallergien des Spättyps ausgelöst werden.
1. Sofortallerige (Typ-1-Allergie)
Bei einer Sofortallergie führen bestimmte Eiweißstoffe (Allergene) aus der Umwelt zu allergischen Reaktionen. Gelangen diese Allergene in die Augen führen sie zu einer allergischen Augenreizung und lösen sehr schnell Symptome aus. Sie können sogar zu allergischen Bindehautentzündungen führen.
Typische Auslöser einer Sofortallergie und Augenbeschwerden sind:
- Pollen
- Tier(haar)e
- Milben
- Schimmelpilz
Diese Allergien werden meist von weiteren Symptomen begleitet wie Schnupfen, Husten oder Hautausschlag.
2. Kontaktallergie (Typ-4-Allergie)
Die Symptome einer Kontaktallerige treten meist verspätet (bis zu 48 Stunden später) auf und werden über direkten Kontakt mit dem Auge ausgelöst. In den meisten Fällen passiert dies, wenn man seinem Körper eigentlich etwas Gutes tun möchte, wie durch Pflege- oder Hygieneprodukte.
Allergie auslösende Stoffe
Folgende Tabelle gibt einen Einblick in Studienergebnisse zu bestimmten Stoffen, die häufig zu allergischen Reaktionen an den Augen führen können und in welchen Produkten sie enthalten sind:
Allergengruppe: | Inhaltsstoffe: | enthalten in: |
---|---|---|
Metalle | Nickel, Gold, Chrom | Schmuck, Wimpernzange, Kosmetika (Mascara, Kajal, Lidschatten) |
Konservierungsstoffe (Schellack) | Benzalkoniumchlorid, Methyldibromoglutaronitril | Hautpflegemittel, rezeptfreie Medikamente (Augetropfen, Salben), Shampoos |
Antibiotika | Neomycin, Bacitracin | Salben, Tropfen |
Duftstoffe | Perubalsam, Propolis, Linalool-Hydroperoxid | Kosmetika, Waschmittel, Pflegeprodukte |
Tenside | Oleamidopropyl-Dimethylamin, -Amidoamin, Cocamidopropyl-Betain | Shampoos, Flüssigseifen |
Was tun gegen allergische Reaktionen am Auge?
Auch wenn es schwer fällt, sollten die Augen trotz Juckreiz nicht gerieben werden. Durch die Reibung können sich die Symptome verschlimmern und die Augen zusätzlich darunter geschädigt werden.
Was hilft gegen Allergie am Auge?
- Nicht kratzen
- Kühlpads, Quarkwickel
- Antihistaminika
- Kortisonsalbe
- Medikamenten Therapie
- Hyposensibilisierung
- Allergen-Karenz
Medikamente & Salben
Die Einnahme von Antihistaminika (Tabletten oder Augentropfen) helfen die Auslöser für die Reaktion zu bremsen. Symptome entstehen nämlich durch die Ausschüttung von Histamin, die mit diesen Medikamenten blockiert wird.
Manche Ärzte verschreiben auch Kortisonsalben, die jedoch nur kurz und niedrig dosiert angewendet werden sollte. Das Auge ist ein sehr empfindliches Organ, weshalb es durch Kortison zu weiteren Erkrankungen kommen kann.
Eine weitere Therapiemöglichkeit sind bestimmte Medikamente, die die allergische Reaktion am Auge dämpfen können. Über sogenannten PDE-4-Inhibitoren oder kortisonfreie Entzündungshemmer solltest du dich am besten von deiner Hausärztin oder deinem Allergologen beraten lassen.
Hyposensibilisierung
Das medizinische Fachpersonal kann zusätzlich die Therapie einer Hyposensibilisierung verordnen. Mit dieser Immuntherapie wird der Körper über min. 3 Jahre nach und nach wieder an das Allergen gewöhnt, dass es keine allergische Reaktion mehr auslösen kann.
Hierfür muss festgestellt werden, was genau die Allergie auslöst. Das heißt, genau beobachten wie dein Körper reagiert:
- Welche Beschwerden treten auf?
- Wann treten Symptome auf: Frühjahr? Winter? Tagsüber?
- Wo treten sie auf: Drinnen? Draußen?
- Welche Pflegeprodukte verwende ich in meinem Gesicht?
Sobald du weißt, was für deine juckenden Augen verantwortlich ist, kannst du auch mit der effektivsten Therapie beginnen: Die Allergen Karenz. Versuche den Auslöser so gut wie möglich zu vermeiden, dass eine allergische Reaktion ausbleibt und du wieder juckreizfrei durch’s Leben siehst 👀